Mobilität und Umwelt

Patientenindividuelle Arzneimittelversorgung

Prozessaufnahme und- visualisierung zur Einführung der patientenindividuelle Arzneimittelversorgung in Pflegeheimen

© Fraunhofer IML
© Marienapotheke Prien / Fraunhofer IML

Ausgangssituation

Unser Gesundheitssystem steht vielschichtigen Herausforderungen gegenüber und innovative Versorgungskonzepte, wie die patientenindividuelle Arzneimittelversorgung, stoßen aufgrund der wachsenden Komplexität der zu verabreichenden Arzneimittel auf große Resonanz; werden jedoch auch kontrovers diskutiert. Die Arzneimittelversorgung mit maschinell hergestellten Blistern wird in der Praxis bereits häufig in Pflegeheimen angewendet. Die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung umfasst die individuelle Zusammenstellung und Verpackung von festen Arzneimitteln eines Patienten in einer Blisterverpackung (Sichtverpackung). Die Zusammenstellung erfolgt für einen turnusmäßigen Zeitraum, chronologisch nach Einnahmezeitpunkten und ist abhängig vom Medikationsplan des Patienten. Die befüllten Blisterschläuche werden den Pflegeheimen in einfach zu handhabenden Blisterspendern geliefert.

Aufgabe – den Wandel gestalten

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), Projektzentrum Prien konzipierte gemeinsam mit der Marien-Apotheke Prien einen standardisierten Ablauf zur Einführung der patientenindividuellen Arzneimittelversorgung in Pflegeheimen. Das Projekt zur Prozessaufnahme und wissenschaftlich gestützten Einführungsbegleitung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Caritas Altenheim St. Josef als Anwendungspartner.

Arbeitspakete des Projektes »Patientenindividuelle Arzneimittelversorgung«:

  1. Workshop zur Grundlagenermittlung
  2. Modellierung ereignisgesteuerter Prozessketten im Rahmen des Qualitätsmanagements
  3. Schnittstellen- und Risikoanalyse
  4. Erstellung eines Handbuchs zur Fixierung von Handlungsabläufen und Standards
  5. Projektorganisation und –dokumentation

Ergebnis

Durch diese Zusammenarbeit konnten Anforderungen, Vorgaben und anspruchsvolle Schnittstellen dargelegt und an Prozessbäumen und ereignisgesteuerten Prozessketten visualisiert werden. Die gesammelten Daten bildeten die Grundlage für die Erstellung der Prozessarchitektur mit Detailprozessen, die optimale Abstimmung aufeinanderfolgender Prozesse und eine Qualitätssicherung durch klar standardisierte Handlungsanweisungen und abgestimmte Informationsflüsse zwischen allen Beteiligten. Ein erstelltes Handbuch ist richtungsweisend für standardisiertes Vorgehen und bietet Orientierung sowie Handlungssicherheit im Rahmen des Qualitätsmanagements.