Aktuelles

ForestGuard

© Fraunhofer IML
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Am 29. Januar 2024 fand das erste Projekttreffen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekts »ForestGuard« am Fraunhofer IML in Dortmund statt.

»ForestGuard« hat zum Ziel, direkt betroffene Unternehmen in der EU, wie auch Stakeholder in Erzeugerländern bei der Einhaltung der Vorgaben der Anti-Entwaldungsverordnung der Europäischen Union (EUDR) zu unterstützen. Durch eine umfassende Integration von Daten über die gesamte Lieferkette – von der Plantage bis zum Handel – wird am Beispiel einer Kaffee-Lieferkette Transparenz und Rückverfolgbarkeit wichtiger, EUDR-relevanter Informationen sichergestellt.

Die Implementierung der Blockchain-Technologie schafft einen »Single Point of Truth« (SPoT), der eine unveränderliche Integrität der Daten gewährleistet. Die Steuerung von Zugriffen ermöglicht dabei gezielte Einblicke für Unternehmen oder Behörden, während die Entscheidung für Open Source-Lösungen die Skalierbarkeit des Systems maßgeblich unterstützt.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des BMUV, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und den Partnerunternehmen Rewe Group und Schirmer Kaffee GmbH konnten die Herausforderungen aus der EUDR näher beleuchtet und diskutiert werden. Ebenfalls wurden erste Zwischenergebnisse und der Fokus des Projektes erörtert. Neben dem Schwerpunkt auf der Übertragbarkeit auf andere EUDR-relevante Erzeugnisse wurde von den knapp 30 Teilnehmern insbesondere der Open Source Charakter des »ForestGuard« -Lösungsansatzes als Gegenwicht zu kommerziellen Ansätzen betont.

Neben den positiv aufgenommenen Zwischenergebnissen wurden auch strategische Planungsschritte für die im Sommer bevorstehende Implementierungsphase diskutiert. Die Unterstützung durch das BMUV sowie die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Praxispartnern unterstreichen die Relevanz von »ForestGuard« im Kontext globaler Umweltveränderungen und des großen Handlungsdrucks für Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in Lieferketten, der sich unter anderem in der EUDR niederschlägt.

Eine Führung durch die Forschungshallen des Fraunhofer IML und des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen (FLW) der TU Dortmund rundete den produktiven Austausch am Nachmittag ab. Ein Nachfolgetreffen im Frühjahr ist bereits in Planung.

58. Symposium Einkauf und Logistik (PRO:CONNECT23) in Berlin

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Vom 18. Oktober 2023 bis 20. Oktober 2023 findet das 58. Symposium Einkauf und Logistik (PRO:CONNECT23)  in Berlin statt. Auch zwei unserer Mitarbeitenden werden vor Ort sein und einen Workshop zum Thema Lieferkettenresilienz durchführen. 

FACHPROGRAMM FREITAG 20. Oktober 2023

Workshop: Erfolgsfaktor Lieferkettenresilienz - Wie der Einkauf Resilienz in die Praxis bringen kann 

  • Aktuelle Herausforderungen und Maßnahmen
  • Bewertungsmethoden für Lieferkettenresilienz 
  • Neue Technologien für mehr Lieferkettenresilienz

Die Workshop-Leitung erfolgt durch Natalia Broza-Abut und Tobias Jornitz.

 

Blockchain und Wasserstoff: Traumpaar für mehr Nachhaltigkeit

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Die ganze Welt befasst sich mit den Rahmenbedingungen zur Produktion klimagerechter Energie für eine wettbewerbsfähige grüne Industrie. Das Ruhrgebiet nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein. Die Transformation vom fossil befeuerten Industrie-Zeitalter zur Wasserstoff-Ära ist in vollem Gange.  

Diese Aufbruchstimmung nahmen auch Dominik Bons (TU Dortmund) sowie Sabine Jakob und Maximilian Austerjost (Fraunhofer IML) auf dem diesjährigen Hy.Summit.Rhein.Ruhr 2023 wahr: Für eine erfolgreiche Wasserstoffwirtschaft müssen unsere Wertschöpfungsketten neu gedacht werden. Gerade die Blockchain-Technologie wird hier ihre Stärken ausspielen, um Transparenz in die dezentrale Prozess- und Betriebstechnik vom Solarpanel bis zur Industrieanlage zu bringen.

Zukunftskongress Logistik

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Vom 12.-13.09.2023 fand der 41. Zukunftskongress Logistik statt. Bei der von Natalia Broza-Abut moderierten Podiumsdiskussion mit Michael Henke vom Fraunhofer IML, Alexander Pawellek von der Commerzbank AG und Urs M. Krämer von der T-Systems International GmbH wird erörtert, wie in der Wertschöpfungskette das Zusammenspiel der Technologien AI, Blockchain, SmartContracts und anderer effektiv genutzt werden kann, um die Effizienz und Resilienz zu erhöhen. Gleichzeitig wird anhand von Anwendungsbeispielen nachvollziehbar gezeigt wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschung, Finanzen, IT-Infrastrukturen und auch die juristische Betrachtung ist.

© LinkedIn - Blockchain Europe

Am 6. September 2023 wurde bekannt gegeben, dass die Open Customs Blockchain Working Group, vertreten durch die Open Logistics Foundation, ALS Customs Services und das Fraunhofer IML, als Teil der ersten Kohorte von 20 Anwendungsfällen für die European Blockchain Regulatory Sandbox ausgewählt wurde.

Zum Verständnis der Sandbox:

Diese von der Europäischen Kommission ins Leben gerufene Initiative ist ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Rechtssicherheit im Zusammenhang mit der Blockchain- und DLT-Technologie. Sie bietet einen strukturierten Ansatz für einen konstruktiven regulatorischen Dialog zwischen Innovatoren und Regulierungsbehörden in unterschiedlichen Branchen.

Relevanz:

Die Arbeit der Open Customs Blockchain beinhaltet die Digitalisierung von Zollprozessen. Die direkte Einbindung der Zollbehörden, unterstützt durch die Rechtsberatung der Anwaltskanzlei Bird&Bird, die kombiniert wird mit dem wissenschaftlichen Vorgehen des Fraunhofer IML und der praktischen Expertise von ALS Customs Services, gewährleisten zusammen einen umfassenden Ansatz für den regulatorischen Dialog. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse in die Arbeit der Open Logistics Foundation ein und bieten somit allen Mitgliedern einen kollektiven Vorteil.

Detaillierte Beschreibung unserer Arbeit:

Die offizielle Beschreibung des Anwendungsfalls finden Sie unter

European Blockchain Sandbox announces the selected projects for the first cohort - EBSI SANDBOXCollab - (europa.eu)

Mehr Informationen über the Open Customs Blockchain:

Working Group Open Customs Blockchain | Open Logistics Foundation

Besuch von Frank Schäffler am 11.08.2023

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Blockchain ist mehr als Crypto und Bitcoin. Gerade in der Logistik wird die Technologie ihr volles Potenzial entfalten. Vorgestellt wurden die Forschungs- und Transferaktivitäten des Projektes Blockchain Europe mit dem Blockchain-basierten Digital Twin eines Cyber-Physischen Produktionssystems, der Blockchain-basierten Abwicklung zoll-relevanter Dokumente (BORDER), der Blockchain-basierten Gefahrgutabwicklung (dangerous) und einer auf Smart Contracts-basierenden Kapazitätsbörse. Weitere nachhaltige Einsatzszenarien, beispielsweise im Kontext von Wasserstoff, wurden ebenfalls diskutiert.

Die transport logistic Messe in München

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Vom 9. Mai 2023 bis 12. Mai 2023 findet wieder die transport logistic in München statt. Die transport logistic ist die weltweite Leitmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management. Auch zwei unserer Demonstratoren werden Teil des Messestands vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sein.

Blockchain-basierte Gefahrgutabwicklung

Der Demonstrator einer Blockchain-basierten Gefahrgutabwicklung unterstützt die Interaktion zwischen den logistischen Prozessbeteiligten (bspw. mittels eines Blockchain-basierten Beförderungspapiers), bietet Assistenzfunktionen, eine Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit und eine persistente Dokumentation des Prozessfortschritts. Er ermöglicht zudem die Verarbeitung von sensiblen Daten sowie eine manipulationssichere Speicherung aller prozess-spezifischen Informationen. 

Smart Waste Management

Der »Smart Waste Management«-Anwendungsfall zeigt, wie die Auftragsabwicklung am Beispiel der Aktenvernichtung mithilfe von Internet-of-Things- (IoT-) und Distributed-Ledger-Technologien (DLT) automatisiert und nachhaltiger gestaltet werden kann. Durch die Digitalisierung des Auftragsabwickungsprozesses - von der Meldung eines kritischen Füllstands des Sicherheitsbehälters bis hin zur Zahlung der Entsorgungsdienstleistung - lassen sich enorme Effizienzgewinne für Unternehmen einfahren. An diesem Projekt sind, neben dem Fraunhofer IML, die Rhenus Data Office GmbH sowie die Commerzbank AG beteiligt.

Mit Blockchain zur durchgäng digitalen Zollabwicklung

Stuttgart / Dortmund, 11. Mai 2021 – Der Stuttgarter Softwareanbieter AEB SE und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML arbeiten gemeinsam an einer Blockchain-basierten Zolllösung. Das Ziel des Projekts, das in der Forschungsinitiative Blockchain Europe angesiedelt ist: Eine durchgängig digitale und weitestgehend automatisierte Zollabwicklung entwickeln.

Die Partner wollen dazu jegliche Zolldokumente in digitaler Form verfügbar und die Papierform obsolet machen. Die eingesetzte Blockchain-Technologie soll es ermöglichen, digitale Vorgänge und Dokumente für alle Beteiligten sicher zu hinterlegen und – gekoppelt an den physischen Warenfluss – zu aktualisieren. Damit wären deren Inhalte jederzeit beispielsweise für Exporteure (Warenversender), Importeure (Warenempfänger), Logistikpartner, Transportunternehmen, Zollbroker und Zollbehörden jederzeit nachvollziehbar.

Erster Schritt: Digitalisierung des Ausfuhrbegleitdokuments

Im Fokus des Projekts steht in einem ersten Schritt das Ausfuhrbegleitdokument. Mit diesem bestätigt die zuständige Zollstelle, dass die Ausfuhr zulässig ist und versendet es per PDF an den Exporteur. Dieser druckt das Dokument aus und legt es der Ausfuhrsendung bei.

Der Warenempfänger im Drittland ist meist nicht digital in den Ausfuhrprozess eingebunden, erhält viele relevante Informationen erst mit der Ware und das häufig in Papierform. Er muss für seine Importanmeldung die Daten oft erneut digital erfassen.

»Durch die zahlreichen Beteiligten am Zollprozess verursacht der bisher papierbasierte Ablauf beim Ausfuhrbegleitdokument oftmals einen großen Aufwand,« erklärt Dr. Ulrich Lison, Außenwirtschaftsexperte und Mitglied des AEB-Verwaltungsrats. »Genau hier will unser Projekt ansetzen und das Ausfuhrbegleitdokument entlang des gesamten Prozesses durchgängig digitalisieren.« Auf diese Weise erhalten alle Beteiligten Transparenz über den Abwicklungsprozess, manueller Aufwand wird reduziert und aufwändige Überprüfungen vor Ort könnten in den digitalen Raum verlegt werden.

Interaktiver Entwicklungsprozess

Noch steht das Projekt relativ am Anfang. Um schnell erste Ergebnisse zu erzielen, setzen die Partner auf ein agiles Vorgehen. »Über einen agilen SCRUM-Prozess wollen wir einen ersten prototypischen Zollprozess digitalisieren«, erklärt Roman Koller, Teilprojektleiter Zoll bei Blockchain Europe.

Für die weitere Umsetzung sucht Blockchain Europe weitere Unternehmen, die sich beteiligen wollen – darunter auch Firmen, die vom Brexit betroffen sind. Durch den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs und die dadurch notwendigen Export- und Importanmeldungen hat das Thema Zoll im Warenverkehr mit Großbritannien drastisch an Bedeutung gewonnen.

»Wir freuen uns sowohl über Profis bei der Zollabwicklung, als auch über Unternehmen die zum Beispiel durch den Brexit erstmalig mit den Herausforderungen der Zollabwicklung im Außenhandel in Berührung kommen«, erklärt Roman Koller. »Die Unternehmen können gemeinsam mit Blockchain Europe einen Beitrag zur durchgängig digitalen Zollabwicklung leisten und als Validierungspartner die geplanten prototypischen Prozesse in der Praxis testen. Vielleicht hat der Brexit als zusätzlicher Impuls für einen Digitalisierungsschub dann doch noch etwas Gutes.«

Zusammenfassend:

  • AEB und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML kooperieren in der Forschungsinitiative Blockchain Europe
  • Die Partner arbeiten gemeinsam an der Blockchain-basierten Zollabwicklung für die Supply Chains der Zukunft
  • Ziele des Projekts:
    • Automatisierte und papierlose Prozesse in der Zollabwicklung entwickeln
    • Zollrelevante Prozesse und logistische Prozesse besser integrieren
    • Informations- und Dokumententransfer per Blockchain ermöglichen – fälschungssicher, grenzübergreifend und open source

Weitere Informationen

Ein voller Erfolg: Erster Fraunhofer-Tag der Blockchain-Technologie

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Am 05. November 2019 fand der erste Fraunhofer-Tag der Blockchain-Technologie in Berlin statt.

Fraunhofer lud in Kooperation mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie und der Gesellschaft für Informatik interessierte Teilnehmer zur intensiven Diskussion zur Blockchain Technologie ein.

Neben der Vermittlung von essentiellem Basiswissen zur Blockchain wurde das Programm durch zahlreiche Fachbeiträge facettenreich gestaltet. Als Ziel der Veranstaltung galt die Schaffung eines praxisorientierten Bewusstseins für Blockchain-Anwendungen, welche sich über ihren Pilotprojekt-Status hinaus zeitnah in realen Implementierungen wiederfinden sollen.

Ein Blick in die Fraunhofer-Labore sowie interaktive Workshops regten die Teilnehmer dazu an, sich durch eigene Impulse zu aktuellen Implementierungsfragen einzubringen.

 

Weitere Informationen

 

Blockchain Reallabor NRW: Vom Braunkohle- zum Blockchain-Revier

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Am 2. September 2019 wurde das Projekt »Blockchain-Reallabor im Rheinischen Revier« in Düsseldorf gestartet. Die Landesregierung NRW fördert den Aufbau des Blockchain-Reallabors für die Erprobung praxisnaher Anwendungen der Blockchain-Technologie mit 1,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von einem Jahr.

Hierzu übergab Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Projektkonsortium bestehend aus den Fraunhofer-Instituten für Angewandte Informationstechnik FIT (Bonn), Materialfluss und Logistik IML (Dortmund), dem Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT (Euskirchen), der RWTH Aachen, der Ruhr-Universität Bochum sowie der westfälischen Hochschule Gelsenkirchen zum Projektstart den offiziellen Förderbescheid.

Die im Rheinischen Revier vorherrschenden Branchen Energie, Logistik, Daseinsvorsorge, Finanzwirtschaft, Industrie 4.0 sowie die zugehörigen Geschäftsmodelle werden im Rahmen des Reallabors im Hinblick auf das Potenzial von Blockchain-Anwendungen untersucht. Ziel ist unter anderem die Förderung und Weiterentwicklung digitaler Innovationen in einem zeitlich wie geografisch limitierten Umfeld. Hierbei kommen neue Technologien und Geschäftsmodelle auf den Prüfstand und werden mit relevanten Akteuren im Land NRW validiert.

Webauftritt des Blockchain Reallabors

Industrie 4.0 Recht-Testbed gestartet

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Im Internet der Dinge geschieht immer mehr autonom. Maschinen erzeugen eigenständig Aufträge, buchen geeignete Produktionskapazitäten, lösen Bestellungen aus und schließen Verträge untereinander ab. Doch während in der übrigen Geschäftswelt ein deutlicher Rechtsrahmen existiert, ist die Rechtslage bei Vertragsabschlüssen zwischen Maschinen derzeit weniger klar. Welches Recht gilt? Wie sehen rechtssichere Lösungen aus? Wer haftet wenn aufgrund der Entscheidungen von Maschinen Schäden entstehen? Diese und andere Fragen sollen durch das »Industrie 4.0 Recht-Testbed« beantwortet werden.

Vor diesem Hintergrund fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) das »Industrie 4.0 Recht-Testbed«, ein anwendungsorientiertes Forschungsprojekt, das Modellcharakter hat. Neben dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML stehen das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, ebenfalls aus Dortmund, die Universität des Saarlandes mit dem Institut für Rechtsinformatik sowie die Ruhr-Universität Bochum mit dem Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit hinter dem Projekt.

In dem Testbed simulieren Ingenieure Verhandlungen und Vertragsabschlüsse von Maschinen mit einem klaren Fokus auf der Analyse rechtlicher Problemstellungen. Juristen bewerten die Prozesse auf Basis der aktuellen Gesetzeslage und zeigen Rechtsunsicherheiten auf und geben Handlungsempfehlungen für die Entwicklung neuer rechtlicher Standards. Aus dem Projekt werden aber auch sehr konkrete Ansätze und Werkzeuge, Musterklauseln und -verträge hervorgehen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen erhalten damit eine Basis, um rechtliche Risiken durch die Kommunikation zwischen Maschinen in den Bereichen Zivilrecht und Zivilprozessrecht sowie IT- und Datenschutzrecht besser einschätzen zu können – so wie heute bei Verträgen und Verhandlungen zwischen Menschen.

Das unter anderem vom BMWi geförderte Projekt ist am 01.06.2019 gestartet und läuft bis zum 31.05.2023. Die Fördersumme beträgt insgesamt 5,5 Millionen Euro. Neben dem BMWi können die Projektpartner auch auf die Unterstützung der Plattform Industrie 4.0 zählen, einem von der Bundesregierung geförderten Gemeinschaftsprojekt der Wirtschaftsverbände BITKOM, VDMA und ZVEI sowie der International Data Space Association.

Webauftritt des Industrie 4.0 Recht-Testbeds

Trackchain Demonstrator auf der Hannovermesse vorgestellt

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Als eines von vier Ausstellungsstücken des Fraunhofer Cluster of Excellence Cognitive Internet Technologies (CCIT) ist der »Trackchain Demonstrator« auf der Hannovermesse dem interessierten Publikum vorgestellt worden. Die Trackchain vereint dabei erstmalig zwei Schlüsseltechnologien, indem ein Track & Trace System auf Grundlage moderner Sensortechnologie mit den manipulationssicheren Funktionalitäten der Blockchain-Technologie verbunden ist. Die Trackchain ermöglicht echtzeitnahes Produkttracking bei gleichzeitiger lückenloser, vertrauenswürdiger Rückverfolgbarkeit der Produkte entlang der gesamten Supply Chain.

Stellvertretend für das Fraunhofer IML hat das Team aus dem Bereich Einkauf und Finanzen im Supply Chain Management die Entwicklung der Blockchain-Applikation für den Trackchain Demonstrator sowie – gemeinsam mit Kollegen der beteiligten Fraunhofer Institute (AISEC, FIT, IIS) – die Betreuung des Exponats auf der diesjährigen Hannovermesse übernommen. Die Besucher reagierten dabei sehr positiv auf den vorgestellten Anwendungsfall, da der Demonstrator sowohl aktuelle Problemstellungen in den Lieferketten der Unternehmen als auch die wachsende Nachfrage nach Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie in der Logistik adressiert.

Secure product tracking with trustworthy technologies: Cognitive sensors and blockchain

Commerzbank und Fraunhofer IML gründen Enterprise Lab zur internationalen Handelsfinanzierung

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Forschung Hand in Hand: Prof. Dr. Michael Henke (Fraunhofer IML) und Nikolaus Giesbert (Commerzbank)

Die Commerzbank gründet als erste Bank ein Enterprise Lab am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. Damit streben die Partner eine enge branchenübergreifende Zusammenarbeit zu den Themen Logistik, Supply Chain Management, Supply Chain Finance und digitale Innovationen an.

 

Die Commerzbank etabliert als erstes Finanzinstitut ein Enterprise Lab am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund und baut damit die seit Juli 2017 bestehende Kooperation aus. Mit dem »Trade Finance Innovations Lab« ist nun auch die Commerzbank als eine der führenden europäischen Außenhandelsbanken Teil des Enterprise Lab Centers am Fraunhofer IML und deckt als erste Bank den Bereich Finanzdienstleistungen mit Fokus auf dem Trade-Finance-Geschäft, also der Abwicklung und Finanzierung internationaler Handelstransaktionen, ab. Künftig werden anwendungsorientierte Wissenschaftler des Fraunhofer IML aus den Bereichen Logistik, Supply Chain Management und Blockchain-Technologie eng mit Trade-Finance-Spezialisten der Commerzbank und ihrer Forschungs- und Entwicklungseinheit »Main-Incubator« zusammenarbeiten.

Im »Trade Finance Innovations Lab« sollen neue Zahlungsverkehrs- und Finanzierungslösungen für das Handelsfinanzierungsgeschäft auf Basis innovativer Technologien wie zum Beispiel der Distributed-Ledger-Technologie (DLT), Smart Contracts und dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) entwickelt und zur Marktreife gebracht werden. Gleichzeitig sollen Standards und Rahmenbedingungen für die Digitalisierung des internationalen Supply Chain Management und die entsprechenden Finanzierungsinstrumente aktiv mitgestaltet werden.

Die »Fraunhofer Enterprise Labs« haben sich seit 2013 als Erfolgsmodell etabliert: Die Commerzbank ist nach der European Pallet Association e.V. (EPAL), der Deutschen Telekom, Dachser SE, der Rhenus SE & Co. KG, Boehringer-Ingelheim, der BMW Group, der DB Schenker AG, der Audi AG, der Würth-Gruppe und der Sick AG bereits das elfte Unternehmen, das sich für diese innovative Form der gemeinsamen Forschung von Industrie und Wissenschaft entschieden hat.

Aus Hype wird Realität

Zufriedene Gesichter nach dem Abschluss der Kick-Off-Veranstaltung Anfang September am IML. Gemeinsam mit dem mittelständischen Handelsunternehmen PIEL entwickeln unsere Experten für Anlagen- und Servicemanagement und Blockchain-Applikationen erstmalig eine Blockchain-basierte Lösung für den unternehmensübergreifenden elektronischen Datenaustausch entlang der kompletten Supply Chain eines KMU.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte und auf zwölf Monate angesetzte Kooperationsprojekt ist die Weiterführung eines im Mai 2018 erfolgreich abgeschlossenen Transferprojektes des Kompetenzzentrums »Digital in NRW«, in dessen Rahmen die Fa. PIEL und Infineon Technologies Bipolar zusammen mit dem Fraunhofer IML neue digitale Geschäftsmodelle erarbeitet und bewertet haben. Gemeinsam wurden hier Anforderungen definiert, Handlungsfelder identifiziert, Technologien ausgewählt und ein konkreter Business Case aufgestellt, der nun in die Praxis umgesetzt wird.

Auf Grundlage der Blockchain-Technologie soll zukünftig ein intelligentes Versorgungskonzept für die automatische Nachschubsteuerung von Ersatzteilen entstehen, das administrative Arbeiten der Instandhaltung reduziert und Transaktionen vollständig automatisiert. Das jetzt begonnene Folgeprojekt wird innerhalb der nächsten Monate einen funktionsfähigen Piloten entwickeln, der im nächsten Jahr in der realen Unternehmensumgebung getestet und anschließend implementiert werden kann.

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Whitepaper »Blockchain und Smart Contracts« erschienen

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Die Blockchain-Technologie und darauf aufbauende Smart Contracts bergen ein erhebliches Potenzial zur Optimierung von Geschäftsprozessen. Die Abteilung Einkauf & Finanzen im Supply Chain Management erforscht und analysiert, unter anderem, heutige und zukünftige Anwendungsfälle dieser Technologien. Im Rahmen der Schriftenreihe »Future Challenges in Logistics and Supply Chain Management« des Fraunhofer IML ist nun das Whitepaper »Blockchain und Smart Contracts: Effiziente und sichere Wertschöpfungsnetzwerke« erschienen.

Um die vielfältigen Optimierungsmöglichkeiten greifbar zu machen, werden hierin zunächst die Grundlagen, die für das Verständnis dieser komplexen und noch recht neuen Technologie wichtig sind, erläutert. Ferner werden unterschiedliche Anwendungsfelder von Blockchain und Smart Contracts, auch außerhalb der Finanzbranche, betrachtet. Besonders vor dem Hintergrund immer stärker verzahnter Wertschöpfungsnetzwerke wird das Potenzial eines Blockchain-Einsatzes bei der Optimierung unternehmensinterner und -externer Prozesse aufgezeigt. 

SOFiA Projektbeitrag mit »Best Paper Award« ausgezeichnet

Der Beitrag »Smart Contracts und Smart Payment im Farming 4.0« wurde im Rahmen einer Konferenz des BMBF-geförderten Projektes »Digivation« vom 20.-21.03.2018 in Aachen mit dem »Best Paper Award« ausgezeichnet. Der geplante Sammelband beinhaltet unternehmensspezifische Anwendungsfälle verschiedener digitaler Innovationen. Im Namen des Autorenteams um Dominik Sparer und Philipp Sprenger nahm Marco Motta vom Fraunhofer IML die Auszeichnung stellvertretend entgegen.

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Fraunhofer Positionspapier »Blockchain und Smart Contracts« jetzt auch auf Englisch

Das strategische Fraunhofer Positionspapier »Blockchain und Smart Contracts«, welches Ende 2017 von mehreren Fraunhofer-Institute gemeinsam veröffentlicht wurde, ist nun auch auf Englisch verfügbar. Darin werden wissenschaftliche und anwendungsorientierte Aspekte der Blockchain-Technologie untersucht. Insbesondere werden Anwendungsmöglichkeiten und technische Forschungsfragen behandelt.

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Fraunhofer Positionspapier »Blockchain and Smart Contracts«

Einkauf 4.0 Check in Asien gefragt

Mit einer Reise nach China hat unser Thema Einkauf 4.0 weiter Fahrt aufgenommen: Axel T. Schulte und Natalia Broza-Abut waren Ende September 2017 in Peking, Nanjing und Shanghai mit dem neuen Kunden Zber unterwegs. Das chinesische Unternehmen ist Anbieter von Lösungen für globale Beschaffung und Supply Chain Management. Chefberater Yi Zhu war zunächst auf unsere Vorstudie »Einkauf 4.0 – Digitalisierung im Einkauf« aufmerksam geworden. Im Frühjahr dieses Jahres stattete Yi Zhu dann dem IML mit seinem Team einen Besuch ab. Anschließend erteilte Zber dem IML gleich mehrere Aufträge.

Auf der 16. International Sourcing Fair Shanghai stellten Axel und Natalia das Thema Industrie 4.0 und Digitalisierung des Einkaufs sowie unseren Fraunhofer Einkauf 4.0 Check vor. Die Messe-Organisatoren beriefen Axel darüber hinaus in das International Sourcing Expert Panel. Außerdem stand ein Besuch der Firma eventown.com auf der Agenda, die erstmals in Asien den Fraunhofer Einkauf 4.0 Check durchführte. Eventown ist Chinas erste und größte Buchungsplattform für die Tagungswirtschaft. Das Unternehmen wurde vom Wirtschaftsmagazin Forbes 2015 zu den erfolgreichsten chinesischen Start-ups gewählt. Die chinesischen Geschäftspartner zeigten sich zudem sehr interessiert an den Potenzialen der Blockchain-Technologie im Kontext von SCM und Einkauf.

In den Einkauf 4.0 werden heute hohe Erwartungen gesetzt – und das Fraunhofer IML ermöglicht es Unternehmen, hier Maßstäbe zu setzen. Mit dem »Einkauf 4.0 Check« – einer Entwicklung aus der Abteilung Einkauf und Finanzen im Supply Chain Management – haben Unternehmen die Möglichkeit, individuelle Handlungsbedarfe und Potenziale für die Industrie 4.0 im Einkauf zu ermitteln.

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Commerzbank und Fraunhofer IML forschen gemeinsam zu Handelsfinanzierung

Pressemitteilung vom 4.7.2017

Die Commerzbank und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund haben eine Kooperation vereinbart. Im Kern dieser Kooperation sollen Szenarien für die Lieferketten der Zukunft entwickelt werden. Das Institut unterstützt die Bank dabei, diese Prozesse zu orchestrieren und liefert zugleich neueste Erkenntnisse zum Supply Chain Management und dem möglichen Einsatz von Blockchain-Technologien in diesem Bereich. Die Blockchain- oder auch Distributed-Ledger-Technologie ist eine dezentrale Datenstruktur und zum Beispiel Grundlage für intelligente elektronische Verträge, sogenannte »Smart Contracts«, bei denen die automatisierte Abwicklung von Geschäftsvorfällen im Vordergrund steht.

Internationale Handelsgeschäfte und damit verbundene Waren- und Finanzströme stehen derzeit im Fokus vieler Digitalisierungsansätze von Banken, Unternehmen sowie wissenschaftlichen Institutionen. Zunehmender globaler Wettbewerb, veränderte Kundenerwartungen und kürzere Produktlebenszyklen lassen die damit verbundenen internationalen Lieferketten immer wichtiger für betriebliche Entscheider werden. Denn mit der weiteren Digitalisierung werden sich entlang von Lieferketten künftig viele Prozessverbesserungen und Chancen aus einem optimierten Management und einer schnelleren Verfügbarkeit von Daten ergeben. »Sprechende« Container etwa werden dann im weltweiten Außenhandel üblich sein.

Die stärkere Vernetzung von Funktionen kann auch unternehmensübergreifend völlig neue Anwendungsgebiete schaffen. Dieses gilt insbesondere in Verbindung mit modernen Applikationen im Bereich des Internets der Dinge, also für vernetzte Gegenstände, die sich selbstständig über das Internet verbinden und Aufgaben erledigen, sowie für Smart Contracts. Hieraus können neue Handelssysteme und Handelsfinanzierungskonzepte sowie schnellere Transaktionsverfahren und letztlich neue Lösungen im Working-Capital-Management entstehen. Diese stehen im Fokus der neuen Kooperation.

»Unsere Kernkompetenzen ,Geld sicher bewegen‘, ,Handel finanzieren‘ sowie ,Risiken übernehmen‘ werden auch im Digitalisierungszeitalter eine hohe Relevanz für unsere Kunden haben. Die Einbindung des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML gewährleistet den bestmöglichen Einblick in die momentan sehr vielfältigen Digitalisierungsansätze entlang der Logistik- und Materialflussprozesse unserer Kunden«, sagte Dr. Bernd Laber, Bereichsvorstand Trade Finance & Cash-Management Firmenkunden der Commerzbank. »Wir arbeiten in zahlreichen Projekten und Konsortien auch mit anderen internationalen Banken an der Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen, ebenso an Anwendungsmöglichkeiten für Blockchain-Technologien. Für uns als Firmenkundenbank hat der klare Fokus auf die zukünftigen Supply Chains unserer Kunden, den wir gemeinsam mit dem Fraunhofer IML erarbeiten werden, eine sehr große Bedeutung«, so Dr. Laber weiter.

»Die Digitalisierungsansätze im Supply-Chain-Management wie zum Beispiel die Entwicklung smarter Container, die in der Lage sind, sich selbst zu routen, Logistikdienstleister zu beauftragen und diese selbstständig zu bezahlen, ermöglichen zukünftig völlig neue Geschäftsmodelle für Banken in den Geschäftsbereichen Finanzierung, Risikomanagement und Transaktion«, erklärte Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML. »Ich bin davon überzeugt, dass Technologien wie Blockchains und Smart Contracts zentrale Enabler für die Verknüpfung physischer und finanzieller Supply Chains sind. Mit der Commerzbank als innovativem Kooperationspartner werden wir neue, sichere und schnelle Lösungen für die Supply Chain der Zukunft erarbeiten.«

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Einkauf kann Führungsrolle übernehmen

Fraunhofer IML und BME stellen neue Studie zur Digitalisierung des Einkaufs vor

Der digitale Strukturwandel der Industrie wird ohne den Einkauf nicht erfolgreich sein. Allerdings gehen die Meinungen über dessen Rolle weit auseinander. Sie reichen von »aktiver Treiber« bis »lediglich Unterstützer«. Deshalb muss sich der Einkauf stärker in die Diskussion um Industrie 4.0 einschalten. Als Innovationsscout und Experte für Technologie und Management findet er dann auch Gehör. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie »Digitalisierung des Einkaufs – Einkauf 4.0«, des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML und des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Zwischen August 2015 und April 2016 waren insgesamt 25 Einkaufsleiter und CPOs namhafter Industrieunternehmen sowie Vertreter von zwei Hochschulen befragt worden.


Zentrale Umfrage-Ergebnisse:

Eine starke interne und externe Vernetzung ist das Maß aller Dinge, wenn Industrie 4.0 erfolgreich entwickelt werden soll. Während die Vernetzung im eigenen Unternehmen alle Abteilungen gleichermaßen betrifft, ist insbesondere der Einkauf bei der externen Vernetzung gefordert. Der Austausch von Know-how mit anderen Unternehmen und Organisationen macht es erst möglich, von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren. Der Einkauf ist Treiber der externen Vernetzung und trägt hier die volle Verantwortung. Ihm kommt bei der Umsetzung von Industrie 4.0 eine entscheidende Rolle zu: Er muss die Innovationen und Technologien ins Unternehmen bringen, damit es die vierte industrielle Revolution erfolgreich meistern kann.

Der Einkauf muss künftig in Echtzeit reagieren können. Das geht nur, wenn er zuvor seine Prozesse weitestgehend digitalisiert hat.

Der Einkauf muss ein zunehmend digitalisiertes Beschaffungsportfolio managen. Nicht nur die Prozesse des Einkaufs, sondern auch die zu beschaffenden Produkte unterliegen dem Wandel der Digitalisierung.

Operative Einkaufsprozesse können nahezu komplett digitalisiert werden. Sie müssen nicht durch einen Mitarbeiter abgewickelt werden; das übernehmen neue Technologien und E-Lösungen. Der strategische Einkauf steuert und überwacht diese Prozesse dann nur noch. Damit ist der operative Einkäufer ein Auslaufmodell.

Die Anforderungen und Erwartungen an den strategischen Einkauf wachsen und damit die Forderung nach einem erhöhten Wertbeitrag.

Das Berufsbild des Einkäufers wandelt sich grundlegend. Seine traditionelle Rolle ist passé. Er wird zum digitalen Schnittstellenmanager nach innen und außen.

Technologien schaffen viele neue Möglichkeiten für Unternehmen, ersetzen allerdings keine persönlichen Beziehungen. Besonders im Einkauf bleiben persönliche Kontakte zu Lieferanten und internen Kunden eine wichtige Basis.

Der Einkauf trägt nicht die Gesamtverantwortung für die Umsetzung von Industrie 4.0 – dennoch spielt er dabei eine entscheidende Rolle.

Die aktuelle Studie ist Ausgangspunkt für weitergehende, detaillierte Untersuchungen zum Thema Einkauf 4.0. Dazu haben BME und Fraunhofer IML einen Think Tank als Erfahrungs- und Ideengeber gegründet. Aufgabe dieses Expertenkreises ist es, Erfahrungswerte aus der bisherigen Praxis zusammenzutragen sowie die mit der fortschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft verbundenen Anforderungen an den Einkauf zu ermitteln.

Fraunhofer Einkauf 4.0 Check

Sie wollen feststellen, wo sich Ihr Einkauf im Rahmen von Industrie 4.0 befindet und welche Ihre Handlungsfelder auf dem Weg zum Einkauf 4.0 sind?
Der Fraunhofer Einkauf 4.0 Check als Startpunkt für die Umsetzung von Industrie 4.0 in Ihrem Einkauf unterstützt Sie dabei Antworten auf Ihre Fragen zu finden.

Es werden qualitative sowie quantitative Erfolgsfaktoren Ihrer Einkaufsabteilung ausgewertet und die wesentlichen Handlungsfelder in Bezug auf Industrie 4.0 mithilfe einer Gap-Analyse identifiziert. Darüber hinaus erhalten Sie eine Auswertung der relevantesten KPIs sowie die Bestimmung Ihres Reifegrads auf dem Weg zum Einkauf 4.0. Der Fraunhofer Einkauf 4.0 Check dient somit als Basis für die Erstellung einer individuellen Roadmap zur Umsetzung von Industrie 4.0 in Ihrem Einkauf.

Fraunhofer Einkauf 4.0 Check

Business Case Kalkulator für innovative Geschäftsmodelle

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Business Case Kalkulator

 

Durch technologische Entwicklungen und Forschungsprojekte in den letzten Jahren entstand allein in Deutschland ein enormes Angebot an Industrie 4.0-Anwendungen. Durchlaufzeiten werden reduziert, Produktivitäten erhöht, Kapazitäten optimiert und vieles mehr. Doch halten die innovativen Anwendungen auch was sie versprechen? Lohnt es sich in diese zu investieren? Die Umsetzung verläuft bislang jedoch nur zögerlich. Besonders bei KMU ist der Umsetzungsgrad von Industrie 4.0 im Moment gering. Es gibt viele Gründe für die Zurückhaltung, vor allem die Frage: Wie rechnet sich Industrie 4.0 für mein Unternehmen?

Bislang wurden Investitionsentscheidungen überwiegend auf Basis der monetären Vorteilhaftigkeit von Investitionsprojekten getroffen. Größte Herausforderung im Rahmen von Industrie 4.0 ist der unklare wirtschaftliche Nutzen in Verbindung mit den hohen Investitionen. Es liegen kaum bzw. keine Erfahrungswerte bezüglich der Kosten- oder Nutzenpositionen vor. Vergangenheitsorientierte statistische Prognoseverfahren liefern nur bedingt valide Ergebnisse. Unklarheit über zukünftige Entwicklungen bzw. Umweltzustände, vor allem bei der Suche nach belastbaren Zahlen. In Zeiten von disruptiven Innovationen sollten aus den genannten Gründen mehr qualitativ strategische Entscheidungsparameter (Non-Financials) zur Absicherung der Investition herangezogen werden.

Zusammen mit Ihnen und mit Hilfe des Fraunhofer Business Case Kalkulators wird eine schnelle und einfache Business Case Validierung aus verschiedenen Perspektiven ermöglicht. Unter der Berücksichtigung der klassischen »Financials«, der qualitativen Nutzenpotenziale bzw. der »Non-Financials« sowie der Projektrisiken des innovativen Geschäftsmodells können sie sich bei Ihren Investitionsentscheidungen absichern.

 

Smart Objects und Smart Finance Ansätze (SOFiA)

Startschuss für das Forschungsprojekt »Planung und Steuerung von Wertschöpfungsnetzwerken durch die Integration von Smart Objects und Smart Finance Ansätzen (SOFiA)«

Dortmund, 01.02.2016

Innerhalb eines Wertschöpfungsnetzwerks kommt es zu Verzögerungen im Planungsablauf einer Seefrachtsendung. Der Seefrachtcontainer wird das geplante Schiff nicht mehr erreichen können. Es muss kurzfristig neu geplant, umgebucht und bezahlt werden. Dieses Szenario beschreibt den klassischen und zeitintensiven Alltag in der Logistik- und Supply Chain Steuerung. Mit Hilfe innovativer Smart Objects und Smart Finance Technologien wird der Container selbst zum Disponenten. Der Container erkennt die Verzögerungen, analysiert Handlungsalternativen und wählt die beste Transportroute. Anschließend beauftragt er einen Carrier (Logistikdienstleister) und wickelt die Bezahlung über mobile Business-to-Business (B2B) Payment Technologien in Echtzeit ab. Die logistischen Objekte sind mit allen logistischen und finanziellen Informationen ausgestattet, um eine vollständig autonome dezentrale Entscheidung und Abwicklung zu ermöglichen. Neben diesem Transport-Anwendungsfall wird im SOFiA-Projekt auch die Flottensteuerung von Maschinen zur Ernte, zum Transport und Einlagerung von landwirtschaftlichen Rohstoffen betrachtet.

Entsprechende neue Industrie 4.0-basierte Managementansätze zur Selbststeuerung und Selbstorganisation von Logistik, Produktion und den zugehörigen Aufgaben zur Zahlungsabwicklung und Supply Chain Finance werden daher mit dem Forschungsprojekts SOFiA im Rahmen der Fördermaßnahme »Dienstleistungsinnovation durch Digitalisierung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung angegangen. Ziel dieses Projekts ist die Verbesserung der Prozessabwicklung in komplexen Produktions- und Logistiknetzwerken durch die Integration von Smart Objects und digitalen B2B Smart Finance Ansätzen.

Das Projekt wurde im November 2015 begonnen und hat eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren. Das Projektkonsortium, bestehend aus dem Landmaschinenhersteller CLAAS E-Systems KGaA mbH & Co KG, dem Logistikdienstleister Ekol Logistik GmbH, dem Anbieter von IT-Lösungen und Dienstleistungen für Banken und Handelsunternehmen Wincor Nixdorf International GmbH sowie dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML.

Die auf das Projektziel ausgerichteten Teilvorhaben der einzelnen Konsortialpartner sind:

  • Entwicklung von Managementverfahren für Industrie 4.0 basierend auf Entscheidungs-findungsmethoden für intelligente Logistikobjekte zur autonomen logistischen und finanziellen Steuerung in komplexe Wertschöpfungsnetzwerke (Fraunhofer IML)
  • Intelligente Maschinenflottensteuerung mittels autonomer Logistikobjekte aus Sicht eines Herstellers (CLAAS)
  • Intelligente Logistiksteuerung mittels autonomer Logistikobjekte aus Sicht der Transportdienstleister (Ekol)
  • Innovative dezentrale B2B Bezahlmethoden für autonom agierende Logistikeinheiten in Wertschöpfungsnetzwerken (Wincor Nixdorf)

Seitens des Konsortialführers Fraunhofer IML wird das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Michael Henke (Institutsleitung Fraunhofer IML) und den Abteilungsleitern Marco Motta (Supply Chain Engineering) und Dr. Axel T. Schulte (Einkauf & Finanzen im SCM) geführt. Weitere Informationen zum Forschungsvorhaben werden unter www.sofia-projekt.de veröffentlicht.