Schnell und sicher: Smart Devices zur Ortung von Gastanks

Die Vor-Ort-Auslieferung von Flüssiggas stellt die Fahrer von Tankwagen und damit auch deren Arbeitgeber heute noch vor große Herausforderungen: Zwar sind die Adressen der Kunden, die sich sehr häufig im ländlichen Raum befinden, aufgrund moderner Navigationssysteme gut zu finden. Doch die zu befüllenden Tanks liegen gerade auf Privatgrundstücken oftmals versteckt oder sind unterirdisch verbaut. Da viele Kunden nur in großen Abständen beliefert werden und Unternehmen häufig verschiedene Fahrer einsetzen, investieren diese dann auf einem ihnen unbekannten Terrain pro Auftrag bis zu zehn Minuten allein in die Suche der Tanks vor Ort. Sind die Eigentümer zuhause, können sie den Fahrer einweisen. Doch Ziel von Anbietern von Flüssiggas wie der Hagener WESTFA ist es eigentlich, dass die Belieferung unabhängig von der Anwesenheit der Kunden erfolgen kann.

Im Rahmen des Transferprojektes des Innovationslabors Hybride Dienstleistungen in der Logistik entwickelten Wissenschaftler des Fraunhofer IML daher gemeinsam mit dem Unternehmen eine Hilfestellung zur Ortung von Gastanks. Gleichzeitig zeigt diese auch die optimale Position des Tankwagens für die Befüllung der Tanks an.

Wie viel Digitalisierung verträgt der Mensch?

»Das Unternehmen setzt bei anderen Aufgaben schon seit längerem auf die Unterstützung seiner Mitarbeiter durch digitale Tools«, so Martin Friedrich vom Fraunhofer IML, verantwortlich für das Transferprojekt. »Deshalb war für uns die Frage, ob die Mitarbeiter weitere smarte Devices zu ihrer Unterstützung akzeptieren würden, besonders wichtig.«

Dabei hat sich die frühzeitige Einbindung der Beschäftigten ausgezahlt. Die Software wurde durch ausgewählte Fahrer der WESTFA in einer mehrwöchigen Testphase im realen Betrieb eingesetzt. Dabei wurden sowohl die technische Anwendung als auch die Benutzerfreundlichkeit überprüft. Fehler und komplizierte Bedienkonzepte konnten so schnell entdeckt und korrigiert werden. »Grundsätzlich hat sich dabei auch gezeigt, dass Neuerungen vom größten Teil der Mitarbeiter positiv gesehen und ohne Wiederstände ausprobiert wurden«, freut sich Oliver Höring, Geschäftsführer von WESTFA. »Die qualitativen und quantitativen Ergebnisse zur Akzeptanz von Smart Devices im Transportalltag können wir nun auch im Rahmen der weiteren Forschung nutzen.«

WESTFA erarbeitete nach Abschluss des Transferprojekts weitere Nutzungsmöglichkeiten der Technologie, sowohl zur Fahrerunterstützung als auch zur Prozessoptimierung. Konkrete weitere Anwendungsfälle wurden betriebsintern ebenfalls bereits diskutiert.

Martin Friedrich

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Dipl.-Wirt.-Math. Martin Friedrich

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