Blumen im Haar, Glitzer im Gesicht, Netztops, nackte Haut. Im Juli 2010 machen sich Tausende auf den Weg nach Duisburg, um zu feiern, zu raven, zu tanzen. Sie sind auf dem Weg zur Loveparade. Auf dem Weg zum Gelände müssen die Feiernden durch einen engen Tunnel. Gleichzeitig machen sich andere auf den Rückweg. Der Tunnel wird zum Nadelöhr. Der Ansturm ist riesig, es ist eng, es bricht Panik aus. Während die Einsatzkräfte vor Ort versuchen, die Lage in den Griff zu bekommen, werden Rettungskräfte alarmiert, die sich um die Verletzten kümmern.
Krisen wie die Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg, der Großbrand im Grunewald oder das Hochwasser im Ahrtal haben eines gemeinsam: Sie binden viele Rettungsund Einsatzkräfte und sie verbrauchen viele Materialien. Dabei kann es vorkommen, dass Materialien wie Verbände, Schmerzmedikamente oder andere Dinge knapp werden. Um in solchen und anderen Krisensituationen effizienter und effektiver handeln zu können, wurde das interdisziplinäre Forschungsprojekt »ResKriVer – Kommunikations- und Informationsplattform für resiliente krisenrelevante Versorgungsnetze« ins Leben gerufen, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über drei Jahre gefördert wurde. Das Fraunhofer IML hat im Rahmen dieses Projektes gleich zwei Anwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) in Zusammenarbeit mit der Berliner Feuerwehr entwickelt, die Entscheidungsprozesse der Krisenstäbe unterstützen können.