Resilienz für Unternehmen

Resilienz für Unternehmen bedeutet die Fähigkeit, auf externe Schocks und unvorhergesehene Herausforderungen angemessen reagieren zu können und diese möglichst ressourceneffizient zu bewältigen. Dies umfasst die schnelle Anpassung von innerbetrieblichen Strukturen und Prozessen ebenso wie die strategische Gestaltung von außerbetrieblichen Versorgungs- und Informationsprozessen, um die Handlungsfähigkeit zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch die kontinuierliche Entwicklung von Antizipation, Agilität und Lernfähigkeit können Unternehmen potenzielle Risiken besser verstehen, ihre negativen Auswirkungen auf den Betriebsablauf minimieren und die gesamte unternehmerische Widerstandsfähigkeit nachhaltig stärken.

Abstraktes digitales Netzwerk mit vernetzten Personen-Icons und roten Knoten – Symbol für Unternehmensresilienz.
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Resilienz für Unternehmen: Strategien zur Bewältigung von Krisen

Globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie, geopolitische Instabilitäten oder Zollkonflikte setzen Lieferketten unter Druck. Resilienz ist für Unternehmen zwar eine essenzielle Fähigkeit, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, dennoch beschäftigen sich viele Unternehmen nur situativ – zumeist erst nach einer Krise – strategisch mit der Gestaltung von Resilienz entlang ihrer Wertschöpfungsnetzwerke. In der Krise selbst tritt oftmals eine Fähigkeitslücke zutage, die in Notfallmaßnahmen oder gar Versorgungsabbrüchen mündet. Proaktive Strategien zur dynamischen Anpassung an externe Disruptionen sind entscheidend.

Die kontinuierliche Entwicklung von Resilienz, die sogenannte Resilienz-Transformation, erfordert hingegen eine langfristige, strategische Perspektive, die technologische Innovationen, menschliche Fähigkeiten und Zusammenarbeit im Wertschöpfungsnetzwerk priorisiert. Ziel dieser Resilienz-Transformation ist es, Unternehmen für zukünftige Herausforderungen zu wappnen und die Bedeutung von Resilienz-Strategien im Unternehmen und Supply Chain Management zu verdeutlichen. Dabei reicht Effizienz als Werttreiber nicht mehr aus – Resilienz muss zur gleichwertigen Zielgröße werden. Die Forschung am Fraunhofer IML in Dortmund unterstützt Unternehmen dabei, ihre Prozesse, Strategien und Lieferketten zukunftssicher zu gestalten.


»Nur resiliente Lieferketten sind wirtschaftlich erfolgreich und damit nachhaltig.«
Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML

Unsere Dienstleistungen

Die jüngsten Krisen in Kombination mit der steigenden Komplexität von Lieferketten führen zur Notwendigkeit, sich proaktiv mit der Gestaltung von Resilienz im innerbetrieblichen oder außerbetrieblichen Kontext auseinanderzusetzen.

Das Fraunhofer IML bietet dabei zahlreiche Möglichkeiten Sie bei Ihrer Resilienz-Transformation zu unterstützen und begleitet Sie sowohl beim Einstieg in das spannende Themengebiet der Resilienz als auch bei der Bearbeitung Ihrer individuellen Problemstellung.

Informieren Sie sich jetzt über die Möglichkeiten für Ihr Unternehmen!

Ganzheitliche Unterstützung

Unser umfassendes Resilienz-Know How erstreckt sich über alle logistischen Unternehmensfunktionen hinweg. Ob Strategie, Supply Chain, Einkauf, Produktion, Instandhaltung, Kultur oder Management – wir helfen Ihnen bei der Identifikation, Planung und Umsetzung Ihres individuellen Resilienz-Lösungsansatzes.

Unsere Leistungen umfassen sowohl fachliches als auch technisches Know-how zur Steigerung der Resilienz für Unternehmen:

  • Analyse, Strategie und Umsetzungsbegleitung
  • Gemeinsame Projekte in Themenfeldern wie Resilienz im Einkauf, Produktion, Instandhaltung, Supply Chain oder Innovationsmanagement
  • Vorträge und Workshops zu resilienzbezogenen Themen und aktuellen Forschungsergebnissen

Resilienz Check für Unternehmen

Der Resilienz Check wurde zur nachhaltigen Wettbewerbssteigerung von Unternehmen entwickelt.

Für Unternehmen wird es immer schwieriger, den nachhaltigen Unternehmenserfolg sicherzustellen. Die Resilienz eines Unternehmens ergibt sich dabei aus seiner Vulnerability (Störungen, Bedrohungen) und der Capability (Fähigkeit) zur Beherrschung dieser Vulnerability. Ziel des Resilienz Checks ist das Aufdecken von blinden Flecken und unzureichenden Fähigkeiten, um Handlungsfelder für die Verbesserung der Unternehmensresilienz zu identifizieren.

Unsere Dienstleistung besteht aus einem systematischen Vorgehen in drei Schritten:

  1. Fragebogen: Im ersten Schritt bestimmen Sie zusammen mit unseren Expert*innen und mit Hilfe eines Fragebogens Unternehmensbereiche, welche die größte Notwendigkeit zur Resilienzverbesserung haben.
  2. Workshop: Anschließend entwickeln Ansprechpersonen aus Ihrem Unternehmen gemeinsam mit unseren Resilienz-Expert*innen in einem Workshop Verbesserungsansätze.
  3. Bericht: Die Workshopergebnisse werden von uns aufbereitet und Ihnen dann vorgestellt.

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Open Lab Resilienz und KI

Das »Open Lab Resilienz und KI« verknüpft Resilienzforschung mit KI, um Supply Chains angesichts volatiler Märkte, Variantenvielfalt und hohem Wettbewerbsdruck flexibler, robuster und transparenter zu machen. Gemeinsam mit Unternehmen werden integrierbare, bedarfsgerechte KI-Lösungen entwickelt, die Datenmengen aus heterogenen Quellen homogenisieren, analysieren und Muster erkennen, um schnellere, präzisere Entscheidungen zu ermöglichen.

Zugleich adressiert das Open Lab technische, ethische, rechtliche und sicherheitsrelevante Herausforderungen durch gebündelte Expertise. Es beantwortet Kernfragen zu Methoden, Echtzeitverarbeitung, effizientem Training, Bias, Datenschutz sowie nahtloser Integration in IT-, BI- und ERP-Systeme zur Stärkung der Supply Chain Resilience.

Jetzt Chancen der Zusammenarbeit entdecken

8 Empfehlungen zur nachhaltigen Resilienz-Transformation

Je früher Unternehmen Risiken entlang ihrer Lieferketten und in der internen Organisation erkennen, desto besser können sie sich auf Krisen vorbereiten. Die folgenden Empfehlungen verdeutlichen das Verständnis einer strategiegeleiteten Resilienz-Transformation und sind maßgebend für die Lösungsentwicklung sowie die Stärkung der Resilienz von Wertschöpfungsnetzwerken:

  1. Resilienzbedarfe ermitteln. Der Bedarf für Resilienz muss mit geeigneten Mitteln bestimmt werden.
  2. Kollaborativ handeln. Alle Akteure der Lieferkette müssen ganzheitlich zusammenwirken.
  3. Offenheit fördern. Eine größtmögliche Transparenz im Wertschöpfungsnetzwerk ermöglicht insbesondere ein proaktives Risikomanagement auch in den vor- und nachgelagerten Prozessen.
  4. Digitale Technologien nutzen. Der Einsatz digitaler Technologien erweitert den Handlungsspielraum zur Gestaltung der Resilienz von Wertschöpfungsnetzwerken dramatisch.
  5. Kontinuierlich dynamisch anpassen. Die Supply Chain-Akteure müssen sich stetig mit neuen Umweltbedingungen auseinandersetzen und dadurch situativ den derzeitigen Zustand zur Stärkung der Resilienz des Wertschöpfungsnetzwerkes evaluieren und anpassen.
  6. Menschen integrieren. Der Mensch ist ein zentraler Bestandteil der Lieferkettentransformation und beeinflusst das Ergebnis durch die Mensch-Mensch sowie die Mensch-Technik-Interaktion maßgeblich.
  7. Resilienzkultur aufbauen. Anreizmechanismen müssen von Seiten der Organisation und ihren Führungspersonen geschaffen werden.
  8. Wissen konservieren und anwenden. Methodenwissen und Bewertungsansätze müssen ausgebaut werden.

Diese Empfehlungen und strategischen Gestaltungsansätze für die erfolgreiche Resilienz-Transformation in Wertschöpfungsnetzwerken werden in dem Whitepaper »Resilienz von Wertschöpfungsnetzwerken – Den Erfolgsfaktor systematisch erschließen« tiefergehend erläutert und exploriert.

Hier das Whitepaper herunterladen


»Resilienz zu entwickeln ist keine einmalige Aktivität, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der die Unterstützung des Topmanagements benötigt!«
Tobias Jornitz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsfeld Resilienz am Fraunhofer IML

Resilienz für Unternehmen: Unsere Handlungsfelder

Supply Chain Resilience

Die industrielle Supply Chain steht an einem Wendepunkt: Traditionelle lineare Modelle werden von vernetzten, dynamischen Netzwerken abgelöst – angetrieben von Volatilität, Komplexität und digitaler Disruption – und markieren so zugleich einen Paradigmenwechsel mit neuen Chancen. Daher sollte das übergeordnete Ziel des Aufbaus der Resilienz von Wertschöpfungsnetzwerken nicht die Rückkehr in den Status Quo Zustand sein, sondern die Weiterentwicklung durch die Persistenz, Adaption und Transformation der Lieferkette im Hinblick auf die veränderte Situation nach einer Disruption. Die übergreifende strategische Zielsetzung und Zusammenarbeit erzeugt Resilienz in allen Wertschöpfungsprozessen.

Resilienz in Unternehmen

Jede Disruption verändert die Unternehmensumwelt, beispielsweise durch Marktein- bzw. -austritte, neue regulatorische Anforderungen oder technologische Fortschritte. Besteht die Notwendigkeit des Handelns und des Aufbaus von Resilienzfähigkeiten, muss ein Transformationsprozess angestoßen werden. Durch verschiedene Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, die Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Einflüssen und Krisen zu stärken, kann Resilienz in Unternehmen geschaffen werden. Wichtige Hebel sind in diesem Kontext Führung & Management, resiliente Unternehmenskulturen und eine strategische digitale Transformation.

Krisenmanagement

Das Fraunhofer IML forscht gemeinsam mit der TU Dortmund an Lösungen für die Bewältigung der Krisen von morgen. Technologien und Innovationen ermöglichen ein proaktives Risiko- und Krisenmanagement durch datengestützte Entscheidungsprozesse bei Angebots- und Nachfrageschwankungen. Wir empfehlen Unternehmen etwaige Krisenszenarien zu simulieren und den Vorbereitungsstand regelmäßig zu überprüfen, um in Krisenphasen schnell und überlegt handeln zu können.

Resilienz für Unternehmen als Schlüssel zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit

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Unser Team steht Ihnen jederzeit zur Verfügung.

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FAQ: Resilienz für Unternehmen

  • Resilienz ist die Fähigkeit eines Unternehmens, auf externe Schocks oder Veränderungen wie wirtschaftliche, soziale oder politische Krisen zu reagieren, sich anzupassen und gestärkt daraus hervorzugehen. Sie umfasst die Fähigkeit, Stabilität zu bewahren, sich an neue Bedingungen anzupassen und, wenn nötig, Strukturen und Prozesse grundlegend umzugestalten. Ziel ist es, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Handlungsfähigkeit zu sichern.

  • Betriebliche Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, trotz interner und externer Störungen funktionsfähig zu bleiben und sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Sie umfasst die Antizipation, Agilität, Flexibilität, Robustheit sowie die Lern- und Regenerationsfähigkeit. Diese Eigenschaften ermöglichen es, Risiken zu minimieren und Chancen in Krisen zu nutzen.

  • Resilienz kann durch präventive Maßnahmen wie die Früherkennung von Risiken, flexible Strukturen und kontinuierliches Lernen gefördert werden. Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle, indem sie resilientes Verhalten vorleben und Mitarbeitende stärken. Zudem können Workshopsund digitale Tools genutzt werden, um die Widerstandsfähigkeit zu analysieren und zu verbessern.

  • In der Logistik bedeutet Resilienz die Fähigkeit, auf wirtschaftliche, technische und logistische Unsicherheiten flexibel zu reagieren und Risiken zu minimieren. Dies umfasst die Entwicklung robuster und anpassungsfähiger Lieferketten, die auch in Krisensituationen funktionsfähig bleiben. Ziel ist es, die Kontinuität der Wertschöpfungskette zu gewährleisten und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.