Bei der rein virtuellen Entwicklung der Schwarmsteuerung beim LoadRunner hat das Fraunhofer IML weltweit einen Meilenstein in der Schwarmrobotik gesetzt und ist zum Wegbereiter der Revolution vom FTF zum mobilen autonomen Roboter avanciert. Mit der Simulationsbasierten KI haben die Dortmunder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zudem einen gänzlich neuen Forschungszweig erschlossen, der die Basis für viele weitere Projekte ist, wie beispielsweise die »AI Arena«, die »Datenfabrik.NRW« oder die Open-Dynamic-Plattformen der Silicon Economy. Dem LoadRunner folgten mittlerweile weitere aufsehenerregende Projekte, wie die Transportroboter »evoBOT« und »O3dyn«.
Entwicklungszeiten verkürzen und Kosten sparen
Je komplexer die Logistik wird, desto wichtiger werden Dezentralisierung und Selbstorganisation, um nicht an Effektivität einzubüßen. »Ein Transportroboter ist ein hochkomplexes System, ein Zusammenspiel von Mechanik, Sensorik, Reglungstechnik«, erklärt Dr. Sören Kerner. »Die Realisierung vollständig autonomer Transport- und Robotersysteme ist deshalb mit hohen Kosten und mehrjähriger, ressourcenintensiver Entwicklungsarbeit verbunden. Mit Schlüsseltechnologien- und Instrumenten wie der KI und Simulationen könnten wir Kosten senken und Entwicklungszeiten verkürzen.« Kombiniert ergäben sie, so der Forscher, das Potenzial einerdigitalen Realität – einer ganzheitlichen, KI-basierten, quasi perfekten Simulation, die eine virtualisierte Entwicklung neuartiger autonomer Systeme ermöglicht – ohne Anpassungsaufwand an den realen Roboter. Es entsteht das Konzept einer Simulationsbasierten KI in einer digitalen Realität. »Dabei verstehen wir unter »Digitaler Realität« die Verschmelzung von Simulation und Realität – es entsteht ein Digitales Kontinuum für Roboter. Dieses ermöglicht es, Algorithmen digital zu entwickeln, ohne dass diese auf die Realität angepasst werden müssen«, so Dr. Sören Kerner. »Das heißt, für die Entwicklung zukünftiger Transportsysteme bzw. Transportroboter können wir die Simulation so realistisch gestalten, dass sie für den Roboter zur Realität wird. Der Algorithmus kann nicht mehr unterscheiden, ob er in einer Simulation oder dem realen Roboter
ausgeführt wird.«