Wie Mensch und Technik zum Team werden

Die Interaktion zwischen Mensch und Technik, wie z. B. mobilen Robotern, nimmt durch den wachsenden Automatisierungsgrad von Produktions- und Logistikprozessen stetig zu. Dr.-Ing. Jana Jost, Abteilungsleiterin am Fraunhofer IML, sieht diese Entwicklung als Chance, neue Möglichkeiten in flexibilisierten Arbeitsabläufen zwischen Mensch und Technik zu identifizieren und durch technische Lösungen in der Produktion und Logistik zu nutzen.

In Janas Job Story werden Mensch und Technik zum Team.
© Christian Huhn / Fraunhofer IML

Von der wissenschaftlichen Hilfskraft zur Abteilungsleiterin

Die Wissenschaftlerin startete 2011 als studentische Hilfskraft am Institut durch. Sofort war sie fasziniert von der Vielfalt der Themen und der Freiheit der angewandten Forschung gegenüber der Grundlagenforschung. Seit Beginn ihrer Karriere beschäftigt sie sich mit dem Thema Robotik: Am Anfang hat sie die Roboter gesteuert und deren Bahnen geplant. In ihrer Promotion, mit dem Schwerpunkt Maschinelle Sozialisation autonomer mobiler Roboter, konnte sie thematisch an diese Forschungsthemen anknüpfen. Heute leitet sie erfolgreich die Abteilung »Robotik und Kognitive Systeme« und fokussiert sich auf spezialisierte Themen wie die Mensch-Technik-Interaktion in der Robotik oder die benutzungszentrierte Gestaltung technischer Systeme.

EMILI – Ergonomisch, interaktiv, autonom

Dabei ist das Forschungsprojekt EMILI entstanden, auf das Jana Jost ihr erstes Patent angemeldet hat und auf das sie entsprechend stolz ist. EMILI ist ein komplexer, sozialer Roboter, der vollkommen autonom handeln und auf vielfältige Weise mit dem Menschen interagieren kann. Er fungiert als fahrender Behälter und kann mit einem Hubmechanismus Kleinladungsträger auf eine ergonomische Arbeitshöhe bringen. EMILI kann über Gesten, Smartwatches und AR-Brillen gesteuert werden und sendet über diesen Weg selbst Rückmeldungen. »Meine Wunschvorstellung ist, dass EMILI Einsatz in einem Industrieunternehmen findet, da der Roboter so viele Vorzüge für den Menschen bietet«, sagt Jana Jost. »Wenn irgendwann ein Schwarm von EMILIs im Lager fährt, dann wäre das ein großer persönlicher Erfolg!«

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Technik soll den Menschen entlasten

Aufgrund der zunehmenden Komplexität des demografischen Wandels und der Notwendigkeit resilienter Systeme in der Logistik werden Prozesse in Zukunft weitestgehend automatisiert ablaufen. Der Mensch mit seinen vielfältigen Fähigkeiten könne und solle aber natürlich nicht ersetzt werden, so Jana Jost. Daher sei es notwendig, die Mensch-Technik-Interaktion so anzupassen, dass der Mensch bei seinen Tätigkeiten optimal unterstützt wird. Die Rolle der Mitarbeitenden wird dadurch gestärkt, dass sie von monotonen und fehleranfälligen Tätigkeiten entlastet werden. Die Menschen werden zu Dirigierenden des Gesamtsystems. Auf Basis ihres Erfahrungswissens koordinieren und optimieren die Beschäftigten in Logistiklagern ihre Umgebung und teilen ihr Wissen mit Mensch und Maschine.

Janas tägliche Mission

»Mir ist es wichtig, dass meine Arbeit etwas Positives bewirkt. Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben und dazu beitragen, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Mein Antrieb ist es, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Dazu sehe ich für die Zukunft die Notwendigkeit einer völlig intuitiven und natürlichen Kommunikation zwischen Mensch und Technik.«

Jana forscht am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik an der Mensch-Technik-Interaktion.
© Christian Huhn / Fraunhofer IML