Wie Künstliche Intelligenz Pakete schneller macht

Künstliche Intelligenz gehört zu den Schlüsseltechnologien für die Wirtschaft. In der Logistik lassen sich eine Vielzahl von Aufgaben mit Algorithmen und Simulationsmodellen wirtschaftlicher und ressourcenschonender durchführen. Anike Murrenhoff beschäftigt sich vor allem mit KI für die Planung und Optimierung intralogistischer Systeme – vom Wareneingang bis zum Warenausgang, von der Lagerung bis zur Verpackung.

Das Spiel- und Experimentierfeld für Künstliche Intelligenz in der Intralogistik ist groß und vielfältig – und Anike Murrenhoff nutzt es komplett aus. Digitale Zwillinge, autonome intralogistische Systeme, simulationsbasierte KI und AMR (kurz für Autonomous Mobile Robots): Es gibt kaum einen Ansatz, eine Methode oder ein Verfahren der Künstlichen Intelligenz, mit dem Anike Murrenhoff nicht vertraut ist. »Die Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz sind enorm«, sagt sie. »Im Team entwickeln wir jeden Tag neue Ideen und tauschen unsere Gedanken aus. Sehr hilfreich ist dabei die interdisziplinäre Zusammensetzung des Teams aus den Bereichen Informatik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Logistik.« Zwei Jahre leitete sie das Team »Planung und Optimierung intralogistischer Systeme« am Fraunhofer IML. Jetzt konzentriert sich Anike auf ihre Dissertation und die Arbeit in Gremien und Organisationen, um die KI-Forschung zu koordinieren.

Bereits in ihrem Studium hat Anike Murrenhoff die Grundlagen der Logistik kennengelernt und im Master Industrial Engineering am Georgia Institute of Technology viele analytische Methoden zur Optimierung logistischer Systeme angewendet und vertieft. Die Ergebnisse ihrer Arbeit am Institut sind nun Algorithmen zur Steuerung intralogistischer Systeme und Simulationsmodelle: »Das mag jetzt etwas trocken klingen, aber wir entwickeln alles immer mit hohem Praxisbezug, oft in Zusammenarbeit mit Unternehmen. Man sieht also immer gleich, ob beispielsweise Pakete schneller ans Ziel kommen.«

Anike Murrenhoff ist Teil der »Embodied AI Group am Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz« und schreibt derzeit an ihrer Dissertation mit dem Arbeitstitel: »Automatisierte Modellierung von Lern- und Testumgebungen im Digitalen Kontinuum«. Da ist zum einen viel Schreibtischarbeit angesagt. Zum anderen kann sie ihr Thema aber auch immer wieder in Vorträgen auf internationalen Konferenzen vorstellen. Dort trifft sie renommierte Forscher*innen aus aller Welt.

Mit den KI-Expert*innen des Lamarr-Instituts betreibt sie von Dortmund aus Spitzenforschung für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz.

Als Vertreterin des Fraunhofer IML ist sie Vice Chair der »Technology Group Systems & Technologies for Interconnected Logistics« der Europäischen Technologieplattform ALICE, kurz für Alliance for Logistics Innovation through Collaboration in Europe, in der sie zusammen mit den europäischen Partnern Themen rund um KI und Logistik platziert und voranbringt.

Besonders am Herzen liegt ihr das Thema Nachhaltigkeit: »Die bei uns entwickelten Steuerungsalgorithmen für logistische Systeme der Zukunft haben zum Ziel, logistische Systeme effizienter zu machen und sie flexibel auf aktuelle Lastszenarien auszulegen. Damit können die Systeme ressourcenschonender betrieben werden.« Mit ihrer Arbeit will Anike Murrenhoff dazu beitragen, »dass die Welt nachhaltiger wird«.

»Am Fraunhofer IML bin ich als studentische Hilfskraft gestartet und nach dem Ende meines Studiums habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut angefangen. In der Abteilung Intralogistik und -IT Planung habe ich dann sehr schnell die Möglichkeit bekommen, mein eigenes Interessensfeld im Bereich Mathematische Optimierung und Künstliche Intelligenz aufzubauen und übernahm für 2 Jahre die Teamleitung des Teams Planung und Optimierung intralogistischer Systeme. Aktuell konzentriere ich mich auf meine Dissertation und engagiere mich bei der internationalen Koordinierung der KI-Forschung.«