Die Social Networked Industry

Sichere und vertrauenswürdige Zusammenarbeit von Menschen und neuen Technologien

Sichere und vertrauenswürdige Zusammenarbeit von Menschen und neuen Technologien

 

Auf dem Weg in die Social Networked Industry

Die Vision einer humanzentrierten Social Networked Industry ist eine gesamtgesellschaftliche Gestaltungsaufgabe, an der Experten unterschiedlichster Fachdisziplinen auf Augenhöhe miteinander arbeiten. Die Ziele sind hoch gesteckt: Sie reichen von der Steigerung von Produktions- und Ressourceneffizienz sowie der Flexibilität von logistischen Abläufen und Systemen über die Erhöhung der Transparenz von Entscheidungen und Prozessen bis hin zur Anpassung der Arbeitsorganisation an favorisierte Arbeits- und Lebensmodelle und im Ergebnis der Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit. Das Fraunhofer IML arbeitet in zahlreichen Initiativen und Projekten daran, dieses positive Zukunftsbild umzusetzen.

Unser Bild der Zukunft

Die Arbeitswelt der Zukunft ist die Social Networked Industry. Intelligente Geräte wie Datenbrillen oder Tablets ermöglichen es den Beschäftigten, mit intelligenten und vernetzten Maschinen zu interagieren. So entstehen soziale Netzwerke, die Mensch und Technik auf neuartige Weise in der Arbeitswelt miteinander verbinden – im Ergebnis steht eine sozial vernetzte Industrie. Es ist das erklärte Ziel, eine lebenswerte Zukunft der Arbeit in den Bereichen Produktion und Logistik zu gestalten, in der der Mensch zum Dirigenten ganzer Systeme wird.

Die Entwicklung hin zu einer Social Networked Industry ist von aktuellen Änderungen im industriellen wie auch privaten Umfeld inspiriert. Vorbild für die Entwicklungen im industriellen Bereich sind die dynamischen Kommunikationswege, die Menschen in ihrem privaten Leben wie selbstverständlich nutzen. Soziale Netzwerke (»Social Networks«) verbinden die Menschen über Länder- und Kulturgrenzen hinweg, sind dezentral, intuitiv bedienbar, skalierbar, emotional – und fester Bestandteil des Alltags. Dieses Konzept wird nun auf die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen übertragen, um das Zielbild einer (digitalen) vernetzten Industrie (»Networked Industry«) zu erreichen.

© Michael Neuhaus / Fraunhofer IML
© Michael Neuhaus / Fraunhofer IML
© Michael Neuhaus / Fraunhofer IML

Die Arbeitswelt der Zukunft ist die Social Networked Industry

 

Die Social Networked Industry dient dem Menschen 

Eine Social Networked Industry bedeutet folglich eine Kombination von menschlichen und maschinellen autonom-handelnden Entitäten zu einem funktionierenden Netzwerk. Diese Netzwerke werden zukünftig dynamischer sein und oftmals ad-hoc, zur Lösung eines konkreten Problems, entstehen. Dies wird bereits heute durch die Auflösung von klassischen linearen Wertschöpfungsketten und dem Bedarf an dynamischen Wertschöpfungsnetzwerken deutlich. Die spontane Vernetzung und der schnelle Aufbau neuer Strukturen sind sowohl im Unternehmen wie auch über die Unternehmensgrenzen hinaus dringend nötig. Durch diese neue Form der Mensch-Maschine-Kommunikation wird es möglich, die positiven Alleinstellungsmerkmale von Menschen und Maschinen miteinander zu kombinieren (Flexibilität und Kreativität mit Effizienz). So wird ein völlig neuartiges sozio-technisches System geschaffen, das den Menschen (wieder) stärker ins Zentrum der Logistik rückt.

 

Die Social Networked Industry braucht den Menschen

Mit der Arbeit an dieser Vision arbeiten wir an unserer eigenen Arbeitswelt. Deswegen wird die Rolle des Menschen gestärkt, er wird von fehleranfälligen Tätigkeiten entlastet und in seiner Zufriedenheit gestärkt. Der Mensch ist der Dirigent des Gesamtsystems. Auf Basis seines Erfahrungswissens steuert und koordiniert er sein Umfeld und teilt sein Wissen mit Menschen wie Maschinen.

© Michael Neuhaus / Fraunhofer IML
© Michael Neuhaus / Fraunhofer IML
© Michael Neuhaus / Fraunhofer IML

Die Social Networked Industry muss den Menschen qualifizieren

Berufs- und Aufgabenprofile werden sich durch den technischen und organisatorischen Wandel verändern. Lebenslanges Lernen ist daher einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren, um den Menschen auf seine neue Rolle vorzubereiten. Das daraus resultierende Verständnis und Selbstbewusstsein ist eine ist maßgeblich für die Förderungen von Technikakzeptanz.

Die Produktions- und Ressourceneffizienz lässt sich nur durch eine bessere Vernetzung und Koordination zwischen den Unternehmen erreichen. Konkret bedeutet dies bspw. die Vermeidung von Leerfahrten, die kooperative Auslastung von Maschinen und Systemen (geteiltes Lager). Die Steigerung der Flexibilität führt zu einer schnelleren Reaktionsfähigkeit auf geänderte Abläufe oder Marktbedingungen. Die Erhöhung der Transparenz in betrieblichen Abläufen hilft dabei, Entscheidungen nachvollziehbar zu machen und deren Auswirkungen auf nachgelagerte Prozesse zu verdeutlichen. Die Vorteile dieser Entwicklungen sind in Assistenz- und Expertensystemen anschaulich dargestellt. Die Anpassung der Arbeitsorganisation an favorisierte und vor allem individuelle Arbeits- und Lebensmodelle der Mitarbeiter finden sich in gemeinsamen Schichtplanungstools, die nach dem »Doodle«-Prinzip funktionieren.