InnoTeer: Innovative Technologien zur Verwertung von teerhaltigem Straßenaufbruch

Kurzbeschreibung des Projekts

Bei der Erneuerung alter Straßen entstehen in Deutschland ca. 3,3 Mio. t/a teerhaltiger Abbruch ohne lokale Dekontaminationsmöglichkeit. Deshalb entwickeln die Fraunhofer-Institute IBP, IML, IOSB und Umsicht ein Recyclingkonzept zur Vermeidung eines Deponievolumens von ca. 2 Mio. t/a. Im Fokus des IML stehen alternatives Geschäftsmodell und optimierter Stoffkreislauf zur wirtschaftlich tragfähigen Erzeugung von Sekundärbaustoffen.

Projektziele

Ziel ist es, durch innovative Technologien und ein entsprechendes Prozesskonzept eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Aufbereitung des teerhaltigen Straßenaufbruchs zu ermöglichen. So sollen die CO₂-Emissionen durch weniger Transporte, kürzere Wege und eine temperaturoptimierte Behandlung reduziert werden. Gleichzeitig wird eine höhere Qualität und größere Menge an recyceltem Asphaltgranulat angestrebt, das direkt im Straßenbau wiederverwendet werden kann. Die Deponierung soll dadurch nahezu vollständig vermieden werden.

Beitrag des Fraunhofer IML

Die Bereitstellung von Straßenaufbruch zur Behandlung und Wiederverwendung im Bauwesen unterliegt in einem Recyclingnetzwerk der Kreislaufwirtschaft starken zeitlichen und regionalen Schwankungen. Dadurch sind flexible und koordinierte Planungsansätze nötig, die über die Anforderungen etablierter Lieferketten hinausgehen. Da Straßenaufbruch naturgemäß inhomogen ist, muss die Qualität des Materials kontinuierlich bewertet werden, was wiederum eine enge Rückkopplung mit den Dekontaminationsprozessen und Sortierkriterien erfordert.

Um bei wachsenden Liefernetzwerken sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Potenziale zu erschließen, verfolgt das Fraunhofer IML im Projekt InnoTeer einen ganzheitlichen Digitalisierungsansatz. Alle relevanten Parameter und Stoffströme werden in einer einheitlichen Beschreibungsalgorithmik erfasst, die eine direkte Übergabe an Berechnungssystem ermöglicht. Auf dieser Basis können vielfältige Optimierungen erfolgen – von der Auswahl geeigneter Verkehrsträger über die Standortplanung bis hin zur Bilanzierung von Primär- und Sekundärrohstoffen. Es entsteht somit ein flexibles Digitalisierungsszenario, in dem die Ergebnisse aus der Sekundärmaterialanalyse, die Dekontamination und die Sortierstrategie eng verzahnt sind. Während des Projekts wird dieses Konzept anhand einer Modellregion getestet, um es nach Projektabschluss in den Realbetrieb zu überführen. Darüber hinaus lässt sich das entwickelte Logistikmodell auf andere Kreislaufprozesse übertragen. miteinander verzahnt sind. Während des Projekts wird die Modellregion anhand verfügbarer Datensätze untersucht; nach Abschluss soll das Konzept in den Realbetrieb