Fraunhofer IML führt neue Zukunftsstudie durch

Zukunftsbild Logistik und Mobilität 2035

Pressemitteilung /

Wie bewegen und transportieren wir im Jahr 2035 Menschen, Güter und Informationen in Hessen? Antworten auf diese Frage soll die Studie »Zukunftsbild Logistik und Mobilität 2035« geben, die aktuell vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und vom House of Logistics & Mobility (HOLM) erarbeitet wird.

Mit dem Zukunftsbild haben sich die Partner drei Ziele gesteckt: ein Zukunftsbild für Logistik und Mobilität in Hessen 2035 zu entwickeln, künftige Handlungsfelder mit Fokusthemen und Handlungsempfehlungen für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aufzuzeigen und der Bedeutung der Gesellschaft für die künftige Entwicklung von Logistik und Mobilität Rechnung zu tragen. Digitalisierung, Energie und Klima, Gesellschaft in Logistik und Mobilität, Urbane Logistik und Mobilität, Intelligente Verkehrssysteme, Aviation und Innovatives Wertschöpfungsdesign in der Supply Chain waren dabei die Kernthemen.

Dazu führten die Autoren der Studie eine Online-Befragung durch und führten Interviews mit Managern, Wissenschaftlern, Politikern und Entscheidungsträger in öffentlichen Institutionen zu Fragen der Zukunft von Logistik und Mobilität. Darüber hinaus läuft aktuell noch eine Bürgerumfrage, an der jeder teilnehmen und angeben kann, für wie wahrscheinlich er einzelne Entwicklungen in Logistik und Mobilität bis zum Jahr 2035 hält.

Im Rahmen der Studie haben die Partner zudem zu einer Reihe von Zukunftsworkshops eingeladen. Rund 70 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren der Einladung gefolgt. Ziel der Workshops war es, die schon erhobenen Zukunftstrends aus der Onlinebefragung zu validieren, diese zu ergänzen und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

Nach Begrüßung und Einführung in das Thema durch Prof. Dr. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML, und HOLM-Geschäftsführer Michael Kadow wurden die Themenfelder »Digitale Transformation«, »Energie und Klimawandel«, »Logistik, Mobilität & Gesellschaft«, »Urbane Logistik & Mobilität«, »Intelligente Verkehrssysteme«, »Aviation Next Generation« und »Neues Wertschöpfungsdesign« in den einzelnen Workshops teilweise kontrovers diskutiert. Die Megatrends »Digitalisierung« und »Autonomes Fahren« haben sich in der Diskussion allerdings bestätigt. In fast allen Workshops wurde die Notwendigkeit verstärkter Kooperation aller Akteure zur Erreichung der eigenen Ziele in Zukunft betont – nur so könnten beispielsweise die erhöhten Anforderungen an den Klimaschutz erfüllt oder erfolgreiche Wertschöpfungsdesigns und Geschäftsmodelle umgesetzt werden.

Ein weiteres Ergebnis der Workshops: selbst vermeintlich disruptive Technologien dürften nicht als singuläre Lösung, sondern müssen stets im Kontext mit anderen Ansätzen und den bestehenden Systemen gesehen werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die E-Mobilität. Auf die Frage, welche Antriebsart sich in 2035 durchgesetzt haben wird, fanden die Teilnehmer eine differenzierte Antwort: es sei durchaus vorstellbar, dass batterieelektrische Fahrzeuge ebenso wie Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb in Zukunft ihre Anwendungen fänden, wobei die zweite Technik sich vornehmlich für den Einsatz im ländlichen Raum eigne. Ähnliches gelte für autonome Fahrzeuge: Fahrerloses Fahren sei zwar ein wichtiges Zukunftskonzept, dürfe aber nicht singulär betrachtet werden, sondern stets als Teil eines gesamten Mobilitätssystems.

Die Ergebnisse der Studie werden am 16. September im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im House of Logistics and Mobility in Frankfurt am Main vorgestellt.

 

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