Umwelt und Verkehr

Düsseldorfer Masterplan »Green City Mobility« veröffentlicht

Pressemitteilung /

Durch die Umsetzung integrierter Maßnahmenpakete für den Verkehr soll die Luftqualität in den kommenden drei Jahren nachhaltig verbessert werden.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat unter Leitung des Amts für Verkehrsmanagement gemeinsam mit der Rheinbahn AG und der Stadtwerke Düsseldorf AG im ersten Halbjahr 2018 (Januar bis Juli) einen Masterplan erarbeitet, der Strategien und Maßnahmen für geplante Investitionen in das Verkehrssystem der Landeshauptstadt vorstellt. Der Masterplan war gemäß den Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) zu erarbeiten und wurde von diesem auch finanziert. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML hat die Arbeiten koordiniert und wissenschaftlich begleitet. Im Ergebnis zeigen die Forscher einen alternativen Weg zu Fahrverboten für Diesel-Fahrzeuge auf. Gemäß dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 27. Februar 2018 sind Diesel-Fahrverbote für bessere Luft in Städten nach geltendem Recht grundsätzlich zulässig. Sie widersprechen allerdings den wirtschaftspolitischen und sozialen Zielen der Stadt und sollen daher vermieden werden.

»Viele Düsseldorfer nutzen heute bereits den ÖPNV, neue Mobilitätsangebote und das Rad für alltägliche Fahrten in der Stadt oder gehen zu Fuß. Das Stickoxid-Problem wird hauptsächlich durch Besucher und Gäste der Stadt hervorgerufen. Knapp 60 % aller Autos haben ein auswärtiges Kennzeichen, darunter viele Einpendler mit Diesel-Fahrzeugen«, erklärt David Rüdiger, Leiter des Projekts am Fraunhofer IML.

Der Masterplan basiert schwerpunktmäßig auf den Erkenntnissen des Luftreinhalteplans Düsseldorf 2018 und stabilisiert den eingeschlagenen Weg der Luftreinhaltung. »Durch die Umsetzung integrierter Verkehrsprojekte soll die Luftqualität in Düsseldorf in den kommenden drei Jahren wesentlich verbessert werden. Neben kurzfristig wirksamen Aktionen werden strategische Leitbilder für die mittel- bis langfristige Verkehrsentwicklung vorgestellt«, erläutert die Verkehrsdezernentin der Landeshauptstadt Düsseldorf Cornelia Zuschke.

Die Aufgabe der Wissenschaftler war es, sogenannte Kurzfrist-Maßnahmen zu ermitteln und zu priorisieren, die ein erhebliches Potenzial haben, die NO2- bzw. NOx-Belastung im Innenstadtgebiet zu reduzieren. Für diese Maßnahmen haben die Forscher die Umsetzungsdauer, die erforderlichen Kosten sowie die Zeitpunkte der Maßnahmen-Wirksamkeit spezifiziert. Für die kommenden drei Jahre wird der Investitionsbedarf auf rund 145 Millionen Euro geschätzt. Darüber hinaus wurden im Projekt sieben innovative Zukunftsbilder für die Personen- und Gütermobilität der Zukunft erstellt. Die Zukunftsbilder dienen als Grundlage für die weitere strategische Mobilitäts- und Verkehrsplanung der Landeshauptstadt und sollen durch den Mobilitätsplan Düsseldorf räumlich konkretisiert werden.

Schlussendlich wird durch den Masterplan »Green-City Mobility« eine Strategie für eine vernetzte, umweltorientierte und emissionsarme Verkehrswelt beschrieben. Zugunsten des Umweltverbunds gehören dazu etwa Elektrobusse bei der Rheinbahn, Mobilstationen in Stadtquartieren, eine zentrale Mobilitätsplattform, die Beschleunigung des ÖPNV durch Digitalisierungsmaßnahmen, der Lückenschluss im Fahrradnetz oder der Ausbau der Ladeinfrastruktur, u. a. auf »Park & Ride«-Parkflächen. Hierzu haben die Forscher Grundlagendaten aufgearbeitet und konkrete Lösungswege aufgezeigt.

Der Masterplan sowie eine Broschüre zum Masterplan für den Bürgerdialog sind unter https://www.iml.fraunhofer.de/de/abteilungen/b3/umwelt_ressourcenlogistik/referenzen/projektbeispiele/Masterplan_Green-City_Mobility_Duesseldorf.html aufrufbar.

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