Future Challenges in Logistics and Supply Chain Management
Whitepaper zu Kooperation von Unternehmen, Dienstleistern und Lieferanten veröffentlicht
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und dessen Lieferanten und Dienstleistern wird immer wichtiger. Welche Anforderungen die Firmen haben und welche Potenziale aus Kooperationen entstehen können, haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML in einer aktuellen Studie untersucht.
Krisen wie die Corona-Pandemie stellen Unternehmen vor Herausforderungen: Sie führen unter anderem dazu, dass Geschäftsprozesse angepasst und dadurch flexibler und resilienter werden. Forscher des Fraunhofer IML wollen Firmen mit ihren Lieferanten und Dienstleistern dabei unterstützen, sich an die veränderten Marktanforderungen anzupassen. Dafür befragten sie 95 produzierende Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu Themen wie Lieferantenstruktur, Kollaborationsansätzen, Datenaustausch und -sicherheit sowie Innovation und Entwicklung. Im neuen Whitepaper »Potenziale in der Zusammenarbeit mit Lieferanten und Dienstleistern« stellen sie die Ergebnisse der Studie vor.
So gaben die befragten Firmen an, dass langfristige Bindungen zwischen Kunden und Lieferanten vor allem bei A-Teilen wichtig sind, also Teilen mit hohem Wert- und niedrigem Mengenanteil. Bei C-Teilen, die einen niedrigen Wert- und einen hohen Mengenanteil haben, sind die Bindungen weniger relevant. Häufig streben Unternehmen in diesem Bereich eine Reduzierung der Lieferanten an. Eine Übernahme von Prozessen durch Lieferanten oder Dienstleister können sich die Unternehmen eher bei standardisierten Prozessen vorstellen, als bei Optimierungen und Innovationsthemen.
Im Hinblick auf Innovationen wurde in der Studie außerdem deutlich, dass der Digitalisierungs- bzw. Automatisierungsgrad in den befragten Unternehmen selten als hoch eingeschätzt wird. Das Potenzial vorhandener Daten wird meist nicht ausreichend ausgeschöpft, obwohl diese beispielsweise zu einer höheren Transparenz der Supply Chain beitragen können. Supply-Chain-Netzwerke mit engen Informationsbeziehungen und gegenseitigem Verständnis zeigen der Studie zufolge außerdem eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Krisen wie die Corona-Pandemie.
Die Forscher empfehlen, dass sich Unternehmen auf die neuen Anforderungen in den Bereichen Dienstleistungen und Services sowie Digitalisierung und Automatisierung fokussieren sollen. Durch Kooperationen und flexible Prozesse können sie Potenziale nutzen, die unter den veränderten Marktanforderungen Vorteile bringen.
Das Whitepaper ist Teil der Schriftenreihe »Future Challenges in Logistics and Supply Chain Management«, die aktuelle Herausforderungen aufgreift, Trends beleuchtet und neue Technologien und Geschäftsmodelle fokussiert. Es steht zum kostenlosen Download bereit unter: https://www.iml.fraunhofer.de/de/presse_medien/Schriftreihen.html.
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