Fraunhofer IML nimmt KI, Resilienz und Nachhaltigkeit ins Visier
Der Messeauftritt des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML auf der transport logistics 2025 wird in diesem Jahr ganz im Zeichen der Leitthemen Künstliche Intelligenz (KI), Resilienz und Nachhaltigkeit stehen. Auf seinem Stand stellt das Institut vom 2. bis 5. Juni in München aktuelle Lösungen und Entwicklungen aus diesen Themenfeldern vor.

Die Entwicklungen in den Bereichen KI, Resilienz und Nachhaltigkeit schreiten mit hohem Tempo voran. Das Fraunhofer IML adressiert diese Herausforderung mit zahlreichen konkreten Lösungen. Die Forschenden denken diese Lösungen immer ganzheitlich und verknüpfen die Leitthemen dabei sinnvoll miteinander. So wird auf der diesjährigen transport logistic z. B. die Plattform »Omnistics« vorgestellt, um allen Besuchenden einen Zugang zum Thema KI zu ermöglichen.
Omnistics ist eine vom Fraunhofer IML entwickelte KI-Plattform, die eine modulare, barrierefreie Anwendung von KI in der Logistik erlaubt. Sie wurde entwickelt, um Speditionsunternehmen ohne umfangreiche IT-Infrastruktur den Zugang zur Nutzung von KI zu ermöglichen. Mit der Plattform lassen sich logistische Prozesse wie Tourenplanung, Disposition oder Analyse effektiver und effizienter gestalten, ohne hohe Anfangsinvestitionen tätigen zu müssen.
»Gerade für Unternehmen, die täglich mit komplexen Lieferketten und knappen Margen umgehen, ist KI ein wesentlicher Hebel, um Prozesse zu verschlanken und den eigenen Betrieb zukunftssicher aufzustellen. Wer jetzt die Weichen stellt, wird langfristig von genaueren Prognosen, geringerem Aufwand und höheren Kundenzufriedenheitsraten profitieren – und sich damit in einem stark umkämpften Markt behaupten«, betont Prof. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML.
(GTS) ist als Kernmodul der ML Toolbox eine Webanwendung zur Entwicklung von Machine-Learning(ML)-basierter Bildverarbeitung für unterschiedlichste Anwendungsfälle. Genutzt werden kann GTS zusammen mit Yard Lense on Edge, das die Position eines Lkw mithilfe eines Systems zum markerlosen Tracking möglichst exakt bestimmt. Die KI-Modelle zur Erkennung der Lkw und der Kennzeichen werden mit Hilfe des GTS trainiert und verwaltet.
Aus dem Projekt Skalierbare KI- und Blockchain-Lösungen zur Automatisierung und Autonomisierung in Wertschöpfungsnetzwerken (SKALA) stellt das Fraunhofer IML auf der Messe gleich drei selbst entwickelte Lösungen aus: Das Projekt GreenComplAI entwickelt einen digitalen Produktpass, der den gesamten Produktlebenszyklus nachvollziehbar darstellt. Im Projekt SiMBA stehen KI-basierte Ansätze zur dynamischen Preisfindung, automatisierten Rechnungsstellung und Bezahlung im Fokus. Bei der Software InstaSCAN liegt die Überführung von papierbasierten Transportdokumenten und unstrukturierten Daten in eine strukturierte, maschinenlesbare Form im Fokus.
Aus dem Bereich Nachhaltigkeit stellt das Fraunhofer IML einen Produktpass für Wasserstofflieferketten und das sogenannte »REff Tool« vor. Mit dem Produktpass für Wasserstofflieferketten wird eine fälschungssichere, vertrauenswürdige und durchgängige Transparenz entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette geschaffen – von der Stromquelle bis zum Endverbraucher. Das online verfügbare REff Tool ist eine Anwendung zur Bewertung von Treibhausgas(THG)-Emissionen von Umschlag und Lagerung und von THG-Emissionen von Logistikstandorten weltweit. Die Dekarbonisierung der Logistik und die Ermittlung aller THG-Emissionen von Transportketten sind im Rahmen der CSRD-Berichtspflichten für viele Logistikunternehmen relevant. Das Fraunhofer IML hat zudem die ISO 14083 zur THG-Emissionsbewertung von Transportketten mitentwickelt und stellt seine Expertise den Messebesuchenden zur Verfügung.
Außerdem hat das Institut auch Lösungen aus dem Bereich Luft- und Seefracht im Gepäck: Beim Beladen von Luft- und Seefrachtcontainern geht häufig Volumen als Nutzfläche verloren. Um dieses Potenzial nicht ungenutzt zu lassen, hat das Fraunhofer IML das SySta-System entwickelt. Es funktioniert ohne aufwändige Technik und berechnet optimierte Packmuster. Messebesucherinnen und -besucher können das System in einem Miniaturmodell ausprobieren. Darüber hinaus wird das Forschungsprojekt »Digitales Testfeld Air Cargo« (DTAC), in dem das Fraunhofer IML Konsortialführer ist, am Stand des Flughafens München vertreten sein – unter anderem mit mehreren Live-Demonstrationen des Roboterhunds »Spot«.
Forschende des Fraunhofer IML sind zudem als Moderatoren und Referenten in zahlreichen Fachforen der Messe vertreten. So gibt unter anderem Dr. Harald Sieke in einem gemeinsamen Vortrag mit Lufthansa Cargo zum Thema »Unlocking the Future: AI, Automation and Digitalisation in Air Cargo« Einblicke in den neuen branchenweiten IATA-Datenstandard »ONE Record«. Damit wird ab 2026 schrittweise die technologische Basis für ein effizienteres Teilen unterschiedlichster Informationen und Dokumenttypen für alle Teilnehmenden entlang der Transportkette geschaffen.
Das Fraunhofer IML präsentiert seine Messeneuheiten vom 2. bis 5. Juni 2025 auf der transport logistic in München in Halle B1, Stand 501/602.
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