Industrie 4.0 Recht-Testbed – Sichere Vertragsabschlüsse zwischen Maschinen

Industrie 4.0 Recht-Testbed – Rechtssichere Verhandlungen zwischen Maschinen

Die Forschung am Standort Deutschland hat den technologischen Durchbruch für den Einsatz künstlicher Intelligenz in Produktion und Logistik erzielt. Maschinen können heute eigenständig kommunizieren und Verträge schließen, doch die rechtlichen Rahmenbedingungen sind noch unklar. Um Unternehmen eine sichere Grundlage für Investitionen in diese Technologien zu bieten, wurde das Industrie 4.0 Recht-Testbed ins Leben gerufen.

 

Projektziele und Forschungsschwerpunkte

 

Das Industrie 4.0 Recht-Testbed, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), untersuchte:

  • Die Wirksamkeit von Verträgen, die zwischen Maschinen geschlossen werden
  • Die rechtliche Absicherung autonomer Maschinenentscheidungen
  • Die Nachweisbarkeit autonom erbrachter Leistungen in Produktion und Logistik
  • Haftungsfragen bei unternehmens- und grenzüberschreitender Maschinenkommunikation

Das Forschungsprojekt widmete sich den komplexen Rechtsfragen rund um die Vollautomatisierung von Geschäftsprozessen. Mithilfe von Blockchain und Smart Contracts wurden Fragestellungen zur Rechtsfähigkeit von Maschinen, Haftung und Verantwortlichkeit untersucht.

 

Anwendungsfälle und Methodik

 

Das Recht-Testbed diente als Simulationsumgebung zur Unterstützung der Agentenentwicklung, insbesondere für KMUs. Ziel war die rechtliche und IT-sicherheitsrelevante Prüfung von autonomen Vertragsverhandlungen zwischen Maschinen.

Im Testbed wurden zwei Industrie 4.0-Anwendungsfälle analysiert:

  • Use Case Logistik: Autonome Systeme organisieren unternehmens- und grenzüberschreitende Warentransporte.
  • Use Case Produktion: Softwareagenten steuern Produktionsprozesse eigenständig.

Die rechtlichen Herausforderungen wurden durch Simulationen analysiert, um Handlungsempfehlungen für neue rechtliche Standards zu erarbeiten.

 

Unsere Leistungen

 

Das Fraunhofer IML übernahm im Projekt zentrale Aufgaben zur Umsetzung des Recht-Testbeds:

  • Technologische Entwicklung und Implementierung der digitalen Infrastruktur für die Simulation autonomer Vertragsverhandlungen
  • Integration von Blockchain- und Smart-Contract-Technologien zur rechtssicheren Durchführung von Verträgen zwischen Maschinen
  • Erarbeitung von Use Cases im Bereich Logistik und Produktion, um praxisnahe Anwendungen zu demonstrieren
  • Prototypische Umsetzung und Validierung der entwickelten Konzepte in einer sicheren Testumgebung
  • Erstellung praxisnaher Handlungsempfehlungen für Unternehmen zur Implementierung rechtssicherer autonomer Systeme

Das gesamte Projekt wurde von der Plattform Industrie 4.0 unterstützt.

 

Ergebnisse und Mehrwert

 

Das Projekt entwickelte:

  • Musterklauseln und -verträge für maschinelle Verhandlungen
  • Handlungsempfehlungen für Unternehmen zur Reduzierung rechtlicher Risiken
  • Rechtliche Leitlinien für digitale Plattformen mit autonomen Vertragsabschlüssen
  • Unterstützung für KMUs bei der Entwicklung eigener Softwareagenten durch Templates und zielgerichtete Evaluationen

 

Partner und Förderung

 

Beteiligte Partner:

  • Fraunhofer IML
  • Universität des Saarlandes (Institut für Rechtsinformatik IFR)
  • Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI)

Ansprechpartner

Nutzen Sie die Erkenntnisse aus dem Industrie 4.0 Recht-Testbed, um autonome Systeme sicher und rechtskonform einzusetzen.

Haben Sie Fragen oder möchten mehr über rechtssichere KI-Verhandlungen und Smart Contracts erfahren? Timo Erler hilft Ihnen gerne weiter!