Das Keller & Kalmbach Future Lab

Das Großhandelsunternehmen Keller & Kalmbach hat vor ein paar Monaten ein Enterprise Lab zur Entwicklung von innovativen Lösungen zur Stärkung seiner Rolle als einer der führenden C-Teile-Systemlieferanten am Fraunhofer IML gegründet und ist damit das jüngste Mitglied in der Familie der Enterprise Labs. Im Fokus des Keller & Kalmbach Future Labs steht die Verbesserung der Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entlang der Supply Chain sowie die Optimierung der physischen und digitalen Abläufe mit Blick auf ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Geschäftsmodell.

© Markus Bormann
Dr. Florian Seidl, Geschäftsführer Keller & Kalmbach (links) und Prof. Michael Henke, Institutsleiter Fraunhofer IML

Keller & Kalmbach bietet intelligentes C-Teile-Management rund um Verbindungselemente, Befestigungstechnik und weitere C-Teile für unterschiedliche Branchen an. Das Unternehmen konzipiert, installiert und betreibt selbstregulierende Prozesse für die automatische Bedarfserzeugung und Belieferung und übernimmt dabei die Beratung seiner Kunden, die Lieferantensuche, den Einkauf, die Disposition, die Lagerhaltung und die Qualitätskontrolle sowie die Lieferung direkt an den jeweiligen Arbeitsplatz. »Als mittelständisches Familienunternehmen sehen wir uns ein Stück weit in der Pflicht, neue Entwicklungen nicht nur umzusetzen, sondern aktiv voranzutreiben. Wir möchten vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, transparente Prozesse einzuführen und sich zu verbessern – sozusagen Industrie 4.0 durch die Hintertür«, erklärt Dr. Florian Seidl, Geschäftsführer von Keller & Kalmbach. »Die Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut wie dem Fraunhofer IML ist dabei ein wichtiger Baustein«, so Seidl.

Mit dem Future Lab am Fraunhofer IML möchte Keller & Kalmbach seine Rolle als einer der führenden Systemlieferanten im C-Teile-Management weiter ausbauen und insbesondere die zukunftsorientierte Ausrichtung stärken. Wesentliches Ziel der Arbeit im Lab ist, Keller-&-Kalmbach-spezifische Lösungen für das Supply Chain Management und die Logistik zu entwickeln und das Datenmanagement, die Prozesse und die Strukturen darauf abzustimmen. In der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML sollen die Konzepte und Lösungen erarbeitet und evaluiert werden.

Neben konkreten Teilprojekten, welche einzelne (IT-) technische und organisatorische Innovationen hervorbringen und somit Keller & Kalmbach zum Geschäftsmodell 2025 führen, liegen Querschnittsthemen wie ein Live-Tracking oder Innovationen entlang der gesamten Supply Chain im Fokus der Kooperation. So sollen beispielsweise durch den Einsatz neuer Technologien Risiken entlang der teilweise längeren Logistikkette aus asiatischen Staaten minimiert und drohende Verzögerungen so frühzeitig erkannt werden, dass die selbstregulierenden Prozesse für die automatische Bedarfserzeugung und Belieferung nicht beeinträchtigt werden.

»Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Keller & Kalmbach, ein innovatives Unternehmen, das bereits jetzt als Treiber neuer Technologien am Markt auftritt«, erklärt Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML. »Insbesondere für den Mittelstand ist die Entwicklung und Implementierung automatisierter und zukünftig autonomisierter Prozesse und entsprechender innovativer Geschäftsmodelle essenziell, um im Zeitalter der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben«, so Henke. Und Helena Piastowski, Projektleiterin beim Fraunhofer IML, ergänzt: »Die Arbeit im Lab ist ausgesprochen vielschichtig und facettenreich. Der Lab-Ansatz erlaubt es uns, innerhalb der gesetzten Zielvorgaben die aufkommenden Themen offen zu diskutieren und uns inhaltlich agil auszurichten.«

Den Spieltrieb wecken… Ein Interview mit Lena Burgis, Projektleiterin SCM bei Keller & Kalmbach

Aus welchem Grund haben Sie sich für das
Enterprise Lab am Fraunhofer IML entschieden?

Bereits in den Vorgesprächen haben uns die Ideen und Zukunftsvisionen von Prof. Henke inspiriert und überzeugt. Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen und es ist uns sehr wichtig, auf neue Ideen schnell reagieren und diese auch umsetzen zu können. Wir hatten sofort das Gefühl, dass wir dafür mit dem Fraunhofer IML einen guten Sparringspartner haben. Wir sehen eine große Chance in der Zusammenarbeit im Lab, wobei uns auch der Austausch mit anderen Unternehmen sehr wichtig ist.

 

Wo liegen die Schwerpunkte Ihrer Forschung
im Lab?

Wir haben hinsichtlich der Forschung im Future Lab zwei Supply Chains im Blick: Einmal natürlich unsere eigene, die wir sowohl strategisch als auch operativ optimieren möchten. Daneben dringen wir aber auch relativ weit in die Supply Chain des Kunden ein, und auch hier möchten wir zusätzliche Leistungen und Innovationen entwickeln und anbieten. Das betrifft sowohl Produktentwicklungen als auch Serviceleistungen wie zum Beispiel Softwarelösungen oder Vertragsabwicklung.

© Keller & Kalmbach
Lena Burgis, Projektleiterin SCM bei Keller & Kalmbach

Welche Vorteile sehen Sie in der
Enterprise-Lab-Forschung?

Es wird für Unternehmen immer wichtiger, sich dem Markt und ihrem Umfeld zu öffnen, um einen besseren Austausch und Kooperationen zu ermöglichen oder bereits bestehende Kooperationen zu stärken – in Richtung Forschung, aber auch zu Start-ups, Kunden, Wettbewerbern und Lieferanten. Wir kooperieren schon sehr viel mit anderen Unternehmen, wollen aber auch bei der Entwicklung von Innovationen noch stärker werden. Wichtig ist uns dabei die Vernetzung, weil man nur durch den Input von außen neue Ideen entwickeln und dabei auch gemeinsam mit anderen wachsen kann. Wir brauchen dafür Expertenwissen, wie es das Fraunhofer IML im Bereich Logistik, Supply Chain und IT bietet, um eine andere Perspektive auf unsere Themen zu bekommen und diese dann auch hinterfragen zu können. Innovation braucht Zeit und Raum, und wenn man im Tagesgeschäft verhaftet ist, dann fällt der »Spieltrieb« oft weg. Genau diesen Raum bietet uns das Lab.

 

Welchen Stellenwert hat die Forschung im
Enterprise Lab in Ihrer Gesamtstrategie?

Wir befinden uns – wie vermutlich die meisten erfolgreichen Unternehmen – in einem ständigen Wandel. Aktuell beschäftigen wir uns verstärkt mit der Digitalisierung, sowohl intern als auch in der Beziehung zum Kunden. In diesem Zusammenhang wird auch unser Geschäftsmodell immer wieder auf den Prüfstand gestellt: Welche Produkte gehören noch zum Kernsortiment, was wollen wir vorantreiben, welche Serviceleistungen bieten wir an et cetera. Daneben arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Organisation und der internen Prozesse. Wir sehen das Fraunhofer IML in beiden Fällen als Sparringspartner und auch als Ideengeber für den Wandel.

 

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Fraunhofer
bisher, können Sie dazu schon etwas sagen?

Es ist eine offene und auch auf der persönlichen Ebene sehr angenehme Zusammenarbeit. Seitens Fraunhofer werden die Projektthemen sehr agil, schnell und unbürokratisch angepasst, je nachdem welche Themen wir gerade diskutieren und welche Experten benötigt werden. Das Fraunhofer IML ist da sehr flexibel und das gefällt uns gut.

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Contact Press / Media

Dipl.-Kffr. Bettina von Janczewski

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