ForestGuard
Am 29. Januar 2024 fand das erste Projekttreffen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekts »ForestGuard« am Fraunhofer IML in Dortmund statt.
»ForestGuard« hat zum Ziel, direkt betroffene Unternehmen in der EU, wie auch Stakeholder in Erzeugerländern bei der Einhaltung der Vorgaben der Anti-Entwaldungsverordnung der Europäischen Union (EUDR) zu unterstützen. Durch eine umfassende Integration von Daten über die gesamte Lieferkette – von der Plantage bis zum Handel – wird am Beispiel einer Kaffee-Lieferkette Transparenz und Rückverfolgbarkeit wichtiger, EUDR-relevanter Informationen sichergestellt.
Die Implementierung der Blockchain-Technologie schafft einen »Single Point of Truth« (SPoT), der eine unveränderliche Integrität der Daten gewährleistet. Die Steuerung von Zugriffen ermöglicht dabei gezielte Einblicke für Unternehmen oder Behörden, während die Entscheidung für Open Source-Lösungen die Skalierbarkeit des Systems maßgeblich unterstützt.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des BMUV, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und den Partnerunternehmen Rewe Group und Schirmer Kaffee GmbH konnten die Herausforderungen aus der EUDR näher beleuchtet und diskutiert werden. Ebenfalls wurden erste Zwischenergebnisse und der Fokus des Projektes erörtert. Neben dem Schwerpunkt auf der Übertragbarkeit auf andere EUDR-relevante Erzeugnisse wurde von den knapp 30 Teilnehmern insbesondere der Open Source Charakter des »ForestGuard« -Lösungsansatzes als Gegenwicht zu kommerziellen Ansätzen betont.
Neben den positiv aufgenommenen Zwischenergebnissen wurden auch strategische Planungsschritte für die im Sommer bevorstehende Implementierungsphase diskutiert. Die Unterstützung durch das BMUV sowie die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Praxispartnern unterstreichen die Relevanz von »ForestGuard« im Kontext globaler Umweltveränderungen und des großen Handlungsdrucks für Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in Lieferketten, der sich unter anderem in der EUDR niederschlägt.
Eine Führung durch die Forschungshallen des Fraunhofer IML und des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen (FLW) der TU Dortmund rundete den produktiven Austausch am Nachmittag ab. Ein Nachfolgetreffen im Frühjahr ist bereits in Planung.