Reifeprüfung bereits bestanden
Kurze Zeit später vermeldeten die Partner des »Telekom Open IoT Labs« erste Praxiserfolge. Nachdem Würth Industrie Services einen Prototyp des Buttons bereits für das C-Teile-Management nutzt, setzt seit Mitte April 2018 auch die Krones AG das smarte Gerät ein, um das Tempo von Auslieferungsprozessen anzukurbeln. Insgesamt 28 Abholstellen hat der bayerische Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie schon mit dem kleinen Gerät bestückt. Sobald ein angefordertes Maschinenteil bereitsteht, wird automatisch eine SMS oder eine E-Mail generiert, über die eine Abholung angestoßen wird.
Bis zu 100 Meldungen pro Tag sollen es sein, die auf diesem Wege an die interne Logistikabteilung übermittelt werden, so dass praktisch ad hoc die erforderlichen innerbetrieblichen Transporte ausgelöst werden können. Der damit verbundene Vorteil liegt auf der Hand: Unproduktive Warte- und Liegezeiten zwischen den einzelnen Wertschöpfungsstufen werden verringert. Von diesem verkürzten Zeitfenster profitieren natürlich auch die Kunden von Krones, denn benötigte Ersatzteile stehen dank des »IoT Service Button« im Störungsfall noch schneller als bisher bereit.
Assets flink finden statt aufwändig suchen
Bereits auf der CeMAT 2018 in Hannover überraschten die Entwicklungspartner mit einem weiteren Baustein für das Internet der Dinge, dem neuen »Low Cost Tracker«. »Der Low Cost Tracker hat das Potenzial zum Game Changer im Internet der Dinge, dank geringster Kosten, weltweitem 3GPP-Standard und unglaublich langer Batterielaufzeiten«, betonte der Institutsleiter des Fraunhofer IML, Prof. Michael ten Hompel, anlässlich der Präsentation. Auch bei diesem Rückverfolgbarkeitstool werden die Vorteile des Maschinen- und Sensoren-Netzes NB IoT genutzt. Somit birgt der vergleichsweise preiswerte Tracker ebenfalls ein Potenzial, das jenes von herkömmlichen Technologien auf GPS-Basis bei Weitem übersteigen soll.
Ein sparsamer Energieverbrauch sowie eine gute Gebäudedurchdringung sind allerdings nur eine Seite der Medaille. Der »Low Cost Tracker« ist zudem äußerst robust und wasserdicht konzipiert, so dass er auch unter rauen Umgebungsbedingungen zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Und über die integrierte Zweifach-Sensorik lassen sich Bewegungsdaten und Temperaturen parallel erfassen. Damit dient das handliche Gerät einerseits der Lokalisierung und schreckt auch Langfinger ab – vorausgesetzt, sie wissen um dessen Existenz. Paletten, Transportboxen und Rollcontainer, die in weitläufigen Lagerhallen oder auf Baustellen schon mal unter mysteriösen Umständen nicht mehr auffindbar sind, lassen sich mithilfe des Trackers schnell und zuverlässig orten. Transporte können durchgängig überwacht werden, und dank des integrierten Bewegungsalarms lässt sich eine erfolgreiche Diebstahlprävention betreiben. Die Summe dieser Funktionalitäten soll den Weg freimachen für einen großflächigen, branchenübergreifenden Einsatz.
Die Chefin des Digital- und Sicherheitsgeschäfts der Deutschen Telekom, Anette Bronder, über die Vorteile des »Low Cost Tracker«: »Durch fehlende Informationen erreichen 30 Prozent aller Lieferungen weltweit nicht rechtzeitig ihr Ziel, und Frachtdiebstahl kostet Unternehmen Milliarden Euro. Intelligent vernetzte Ladungsträger bringen mehr Transparenz in die Lieferkette, der Gütertransport über Wasser, Schiene und Straße kann gezielter gesteuert werden, und Dieben wird es künftig sehr schwer gemacht.«