Fraunhofer-Allianz feiert Jubiläum

Zehn Jahre Food Chain Management

Pressemitteilung /

Am 13. November 2017 feierte die Fraunhofer-Allianz Food Chain Management ihr zehnjähriges Jubiläum. Auf der Veranstaltung stellten sich die Forscher die Frage, ob die Nahrungsmittelindustrie auf die Zukunft vorbereitet ist – und machten sich gegen Lebensmittelverschwendung stark.

Das Jubiläum feierte die Fraunhofer-Allianz mit dem englischsprachigen Symposium »FOOD SYSTEMS – FIT FOR THE FUTURE«: In vier Sessions stellten 15 Referenten innovative Ansätze und Lösungen für eine sichere und ressourcenschonende Lebensmittelproduktion vor. Dabei standen vor allem Fragen rund um die Themen Konsument, Ressourceneffizienz und Transparenz im Fokus: Wie werden Lebensmittel noch sicherer, noch länger haltbar und wie kann die Produktion von speziellen sekundären Pflanzenstoffen optimiert werden? Wie kann eine optimierte Produktion Verluste entlang der gesamten Food Chain verringern? Wie können Nahrungsmittel mit Spektroskopie einfach getestet werden? Und wie können Tracking und Industrie 4.0 dem Konsumenten helfen, weniger Lebensmittel wegzuwerfen?

Um diese Themen zu diskutieren, trafen sich Referenten und interessierte Besucher aus Wissenschaft, Industrie und Behörden in der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München. Auf der Veranstaltung erörterten die Teilnehmer aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen, vorhandene Lösungsansätze und potenzielle Kooperationen.

Auch Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik waren dabei: Gemeinsam mit dem Bayerischen Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung und der Technischen Hochschule Deggendorf diskutierten sie im Rahmen des Treffens darüber, wie ein Warenwirtschaftssystem für Privathaushalte Lebensmittelverschwendung reduzieren könnte. Ein aktuelles Problem, denn in Deutschland gehen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg jährlich mehr als 11 Millionen Tonnen an Lebensmitteln verloren. Ein Großteil dieser Verluste entsteht im Haushalt, durchschnittlich 82 Kilogramm Lebensmittel im Wert von 235 Euro landen bei jedem Deutschen pro Jahr im Mülleimer. Ein wesentlicher Grund für die hohe Zahl an Lebensmittelverlusten ist das Wegschmeißen eines Lebensmittels mit Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums. Existierende Lösungen, die beim Management der eigenen Lebensmittel helfen sollen, etwa in Form von Apps wie »Foodfully«, bieten bislang kaum Möglichkeiten, die Produkte und ihr Mindesthaltbarkeitsdatum effizient zu erfassen. Jedes Lebensmittel muss manuell eingegeben werden. Das ist sehr zeitaufwendig und steht für die meisten Verbraucher in keiner Relation zum Nutzen der Technologie.

Die Wissenschaftler wollen zukünftig eine Lösung für dieses Problem entwickeln, etwa in Form einer innovativen Erfassungsmethode für Lebensmittel, die sowohl die Einkäufe als auch die Verbräuche des Endkunden auf intelligente Art und Weise protokolliert. Die erfassten Produkte sollen für den Endkunden übersichtlich aufbereitet werden, gleichzeitig soll diesem deutlich gemacht werden, wann Produkte ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen. Erste Ideen sammelten die Forscher auf dem Symposium – und vielleicht werden die Ansätze sogar in ein gemeinsames Projekt zum Thema münden.

Zum Abschluss des Symposiums konnten alle Teilnehmer mit Prof. Dr. Reiner Wittkowski, dem Vizepräsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung, über die Lebensmittelsicherheit in einer globalisierten Welt diskutieren.

Die Fraunhofer-Allianz Food Chain Management entstand vor zehn Jahren: Damals schlossen sich 13 Fraunhofer-Institute zusammen. Die Allianz widmet sich der möglichst sicheren, günstigen und effizienten Produktion von Lebensmitteln.

 

Fachliche Ansprechpartnerin:

Christiane Auffermann MBA

Teamleiterin Handelslogistik

Tel.: +49 231 9743-309

christiane.auffermann@iml.fraunhofer.de

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