Fallwagenkonzept

Der OP-Bereich ist durch seine Struktur einer der kostenintensivsten Funktionseinheiten im Krankenhaus. Allerdings sind dort auch gleichzeitig die größten Wertschöpfungspotenziale möglich. Denn für einen erfolgreichen OP-Verlauf sind sowohl medizinisch-pflegerische als auch logistische Prozesse entscheidend. Hinzukommen aktuelle Herausforderungen, wie eine erhöhte Kostentransparenz, der Fachkräftemangel, eine Wechselzeitreduktion, die vermehrt standardisierte, personalentlastende und parallele Prozesse fordern.

Ein Ansatz zur Begegnung dieser Herausforderungen stellt ein Fallwagenkonzept dar, bei welchem u.a. standardisierte Prozesse in der präoperativen Vorbereitung definiert werden.

Was ist ein Fallwagenkonzept?

Ein Fallwagenkonzept ermöglicht die optimale und patientenfallbezogene Vorbereitung von Instrumenten und medizinische Verbrauchsmaterialien auf Basis des OP-Plans. Zudem kann die Materialvorbereitung sowohl räumlich vom OP-Bereich als auch zeitlich von den freien Zeiten des Springers entkoppelt werden. Demnach ist ein Fallwagenkonzept ein wichtiger Bestandteil eines modernen Operationsbetriebs.

Im Rahmen des Fallwagenkonzepts werden Materialstandards definiert und in einer Fallwagensoftware hinterlegt. Die Person, die für die Kommissionierung verantwortliche ist, wird durch die Fallwagensoftware unterstützt die richtigen Materialien für die OP zu kommissionieren. Auf diese Weise wird der Vorbereitungsprozess standardisiert und die Prozessstabilität bei der Materialvorbereitung für die jeweilige Operation erhöht.  

Die Einführung eines Fallwagenkonzepts bietet u.a. mehrere Vorteile für den Operationsbetrieb:

• Standardisierung der Materialbedarfe für die einzelnen Operationen
• Zeitliche und räumliche Entkopplung der Materialvorbereitung vom OP-Bereich
• Reservierung von Materialien für die OP
• Entlastung der OP-Springer von der Materialkommissionierung
• Möglichkeit zur Wechselzeitreduktion in Kombination mit einer Richtzone
• Möglichkeit zu einem bestandsgeführten Fallwagenlager

Unser Leistungsspektrum umfasst die kundenindividuelle Entwicklung von Konzepten sowohl für bestehende Einrichtungen als auch im Rahmen von Neubauprojekten.

Wesentliche Kernfragen bei der kundenindividuellen Konzeptentwicklung des Fallwagens sind:

• Wie soll der SOLL-Prozess des Fallwagenkonzepts in Abhängigkeit von zeitlichen und räumlichen Rahmenparametern aussehen?
• Wie sieht der Prozess für ad hoc-Bedarfe und Notfallbedarfe aus?
• Wie sieht ein Ausfallkonzept aus?
• Welche Zeitpunkte werden im Rahmen des Fallwagenkonzepts definiert? (z.B. Stabiler OP-Plan, Bereitstellung Fallwagen etc.)
• Welche Materialien sollen auf den Fallwagen gepackt werden?
• Welche IT-Systeme sind vorhanden und welche Schnittstellen zu anderen Software-Systemen werden benötigt?
• Wie soll das Personalkonzept aussehen?
• Welche Hardware und welche Fallwagen sind notwendig?
• Welcher Flächenbedarf geht mit dem Konzept einher?

Für eine erfolgreiche Integration der Fallwagen in den OP-Alltag bedarf es demnach einer effizienten Planung der Logistik rund um die Materialversorgung im OP. Dabei müssen die Konzepte, bestehend aus IT-, Personal-, Hardware- und Flächenkonzepten, gleichermaßen berücksichtigt und durch das Mitwirken von Planer, Nutzer, Controller und Softwareentwickler unterstützt werden.

In einer anschließenden Umsetzungsbegleitung unterstützen wir bei der Einführung des zuvor erarbeiteten Konzepts in den Realbetrieb. Auf diese Weise kann auf neu auftretende Fragestellungen und Konzeptanpassungen flexibel reagiert und im weiteren Projektverlauf berücksichtigt werden.

Referenzen: