Drehsorter

Neue Einsatzbereiche automatischer Stückgut-Sortierung

© Fraunhofer IML
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Eines der zahlreichen Themengebiete mit denen sich das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik beschäftigt ist der Bereich der automatischen Stückgutsortierung. Bekannte Lösungen sind Kippschalen-, Quergurt- oder Schiebeschuh-Sorter. Aufgrund ihrer Komplexität erfordern derartige Systeme immer eine erhebliche Grundinvestition und sind nur in großen Anlagen wirtschaftlich. Am anderen Ende der Skala liegen Pusher-Systeme, die zwar auch in kleinen Anlagen wirtschaftlich realisierbar sind, deren Sortierleistung aber bei Weitem nicht an die der Groß-Sorter heranreicht. Es entstanden Überlegungen diese Lücke mit einem einfach aufgebauten, aber trotzdem leistungsfähigen Gerät zu schließen. Ergebnis ist der Drehsorter, für den eine Test- und Demonstrationsanlage realisiert wurde.

Hauptelemente des Drehsorters ist der rotierende, kegelstumpfförmige Teller, der die Stückgüter auf die um den äußeren Rand des Drehtellers angeordneten Endstellen verteilt. Jedes Segment des Tellers besteht aus einer schwenkbar angebrachten Klappe, die das Fördergut zunächst aufnimmt, sowie einer zusätzlichen mitrotierenden Gleitfläche. Diese Gleitbahn ermöglicht durch die erhöhte Radialbewegung der Stückgüter eine geringe Endstellenbreite. Die Fördergüter werden von außen über ein Bandfördersystem zugeführt und ähnlich wie bei einem Kippschalensorter mit hoher Geschwindigkeit sequentiell in die einzelnen Segmente des Drehtellers »eingeschossen«. Dazu wird die jeweilige Klappe des Drehsorters an der Aufgabestation horizontal gestellt. Direkt nach der Aufgabe wird sie soweit abgesenkt, dass die untere Kante unterhalb der Gleitbahn liegt. Dadurch bildet sich eine Anlagekante, die das Fördergut bis zur Abgabe an der Ziel-Endstelle zurückhält, wo es durch leichtes Anheben der Klappe abgegeben wird.