Fraunhofer IML und Wecon entwickeln flexible Ladeeinheit für den Schienengüterverkehr der Zukunft
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und die Wecon GmbH aus Ascheberg haben gemeinsam das Forschungs- und Entwicklungsprojekt »FlexRailUnit« ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer flexiblen, modularen Ladeeinheit für hochverfügbare Standard-Containertragwagen im Schienengüterverkehr. Diese soll das Ladevolumen und die hohen Nutzlasten klassischer Bahnwagen mit den Vorteilen modularer Lastenträger im Schienenverkehr nutzbar machen.
Ein zentraler Aspekt ist dabei die maximale Ausnutzung des Bahn-Lichtraumprofils bei gleichzeitiger Trennung von Wagen und Aufbau. Die Konstruktion ermöglicht eine einfache Entkopplung von Wagen und Aufbaumodul für Anforderungsänderungen, Wartungs- und Reparaturzwecke und strebt die Ablaufbergfähigkeit für den Einsatz im Einzelwagenverkehr an. Parallel wird an der Entwicklung eines vereinfachten Zulassungsverfahrens gearbeitet.
Das Projektkonsortium besteht aus der Wecon GmbH als Koordinatorin und Hauptverantwortliche für Entwicklung und Bau der Prototypen, dem Fraunhofer IML für die wissenschaftliche Begleitung und das Zulassungskonzept sowie der Captrain Deutschland GmbH als assoziiertem Partner für Praxistests. Mit einer geplanten Laufzeit von 30 Monaten und gefördert durch das Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr sollen zwei getestete Prototypen der FlexRailUnit, ein Testschema für die vereinfachte Bahnzulassung sowie wissenschaftliche Publikationen entstehen.
Die FlexRailUnit eröffnet vielfältige Vorteile für unterschiedliche Akteure entlang der Lieferkette:
- Verlader profitieren von der Nutzung kürzerer Ladegleise und der Möglichkeit, höhere Tonnagen auf bestehender Infrastruktur zu bewegen.
- Wagenvermieter können die Auslastung ihrer Tragwagen steigern und so Wettbewerbsvorteile und zusätzliche Umsätze erzielen.
- Industrieunternehmen mit Gleisanschluss gewinnen durch anpassungsfähige Transportmodule an Flexibilität.
Die modulare Trennung von Tragwagen und Lastenträgern sowie ein beschleunigtes Zulassungsverfahren ermöglichen zudem deutlich kürzere Innovationszyklen – ein echter Fortschritt für die Entwicklung spezialisierter Logistiklösungen.
Im Vergleich zu klassischen Bahnwagen bietet die FlexRailUnit mehr Flexibilität bei gleichzeitiger Ablaufbergfähigkeit – ein entscheidender Impuls für den Einzelwagenverkehr und die angestrebte Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene.
Das Fraunhofer IML präsentiert das Projekt vom 2. bis 5. Juni auf der transport logistic in München in Halle B1, Stand 501/602.
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