eBase4Mobility-Forscher ist „German High Tech Champion 2014“

Pressemitteilung /

Dipl.-Inf. Jens Schoneboom vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML ist gestern (3. April 2014) offiziell als „German High Tech Champion“ des gleichnamigen Wettbewerbs der Fraunhofer-Gesellschaft ausgezeichnet worden. Der Preis wurde im Rahmen der internationalen Messe SITL Europe in Paris in der Deutschen Botschaft der französischen Hauptstadt feierlich übergeben. Das Thema des GTHC® – the German High Tech Champions Award – 2014 lautete „Urban Distribution“.

Neuartige eBase macht Belieferung in der Stadt einfacher, leiser und sauberer
Die eBase4Mobility-Forscher haben in ihrem Projekt ein marktreifes und wirtschaftliches Shared Space-Konzept für ein multifunktionales vollautomatisches Innenstadt-Parkhaus entwickelt. Die eBase dient tagsüber als Parkraum und nachts als Umschlagbasis für innerstädtische Wirtschaftsverkehre. Die hohe Flexibilität des 24-Stunden-Parkhauses erlaubt bei Bedarf auch einen Parallelbetrieb von Park- und Lager- bzw. Umschlagfunktion. „Damit wird die Infrastruktur in den Dimensionen Raum und Zeit optimal genutzt“, so Jens Schoneboom. Gleichzeitig beinhaltet das Konzept die Voraussetzungen für eine verstärkte Nutzung von Elektromobilität im städtischen Lieferverkehr: Die eBase besitzt eine Ladeinfrastruktur zur Ladung von E-Fahrzeugen, die jedem Fahrzeug zur Verfügung steht. Das aufwändige Suchen nach Parkplätzen mit Ladesäulen entfällt damit.

Die eBase leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der urbanen Versorgung. Denn die Belieferung von Handelsfilialen und Konsumenten mit Lebensmitteln und Konsumgütern hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Kleinteiligere Sendungen in höherer Frequenz sind an der Tagesordnung. Die Folge sind überlastete Straßen und steigende Lärm- und Schadstoffemissionen. Durch die Bündelung von Warenströmen und die Auslieferung in den Nachtstunden ermöglicht die eBase nun eine Konsolidierung der städtischen Versorgung.

Integration der eBase in urbane Lieferkonzepte bietet die größten Potenziale
Das Forschungsprojekt wurde bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen. Derzeit werden Gespräche mit potenziellen Anwendern geführt. Das Konzept ist für Parkhausbetreiber ebenso attraktiv wie für Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP). Betreiber einer eBase können die Wirtschaftlichkeit von Parkhäusern durch die kontinuierliche Auslastung steigern. KEP-Dienstleister wiederum erzielen über Zufahrtserlaubnisse Wettbewerbsvorteile erzielen und verbessern durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Zustellung ihre Umweltbilanz.
Im Rahmen der Preisverleihung konnten der frisch gebackene „German High Tech Champion“ Jens Schoneboom und sein Team Kontakt mit hochkarätigen Vertretern der Industrie aufnehmen. Darüber hinaus stellten sie den Business Case für die eBase potenziellen Investoren auf der SITL Europe vor. Jens Schoneboom: „Vor allem in Großstädten mit hohen Flächenkosten und stark belasteten Straßen kann das eBase Konzept seine Stärken ausspielen. Etabliert sich die Elektromobilität weiter wird das Parkhaus mit der Ladeinfrastruktur auch in Städten mittlerer Größe wirtschaftlich betrieben werden.“

Fraunhofer IML und EffizienzCluster freuen sich sehr über die Auszeichnung von Jens Schoneboom, der sie stellvertretend für das gesamte Team von eBase4Mobility entgegen genommen hat. Die anwendungsorientierte Forschung habe sich einmal mehr als Innovator neuer logistischer Konzepte erwiesen, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft gestärkt werde. Der Gewinn des Awards unterstreiche zudem die internationale Strahlkraft der Forschung im EffizienzCluster LogistikRuhr.

GHTC® – the German High Tech Champions Awards ist Bestandteil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative „Werbung für den Innovations- und Forschungsstandort Deutschland“ unter der Marke „Research in Germany“. Ziel ist es, für den Forschungsstandort Deutschland im In- und Ausland zu werben und das Profil des Forschungsstandorts im globalen Wissenschaftsmarkt zu schärfen. In diesem Jahr wurden insgesamt fünf Technologieentwickler aus deutschen Universitäten und außeruniversitären Forschungsorganisationen ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

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