Priener Logistikgespräche 2015

Mobilität 4.0

Pressemitteilung /

Auf den diesjährigen Priener Logistikgesprächen am 30. September und 1. Oktober diskutierten Vertreter aus Forschung und Industrie über die Entwicklung der Personenmobilität in Zeiten von Mobilität 4.0 – und über Innovationen für Unternehmen und Kommunen. Wegweisende Forschungsprojekte und Best-Practice-Beispiele demonstrierten die Potenziale der Mobilität von morgen.

Dank moderner Informations- und Kommunikationstechnik sind Verkehrsmittel zunehmend vernetzt – und neue Mobilitätsangebote wie Sharing- und Mitfahrsysteme oder Fernbusangebote haben im Markt längst Einzug gehalten. Hip ist, wer gemeinsam mobil ist und wer teilt statt besitzt. Smart Services wie Echtzeit-Information auf dem Smartphone und die intermodale Navigation runden die Mobilität 4.0 ab, zu der das Projektzentrum Verkehr, Mobilität und Umwelt des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML am 30. September und 1. Oktober 2015 in Herrenchiemsee die diesjährigen Priener Logistikgespräche veranstaltet hat. Unter dem Motto »Mobilität 4.0 für Unternehmen und Kommunen« referierten namhafte Wissenschaftler und Vertreter der Industrie über die Entwicklung der Personenmobilität – und über neue Möglichkeiten und Innovationen für Unternehmen und Kommunen.

Wolfgang Inninger, Leiter des Projektzentrums Verkehr, Mobilität und Umwelt in Prien am Chiemsee und sein Team blicken zufrieden auf die Priener Logistikgespräche 2015 zurück. Prof. Dr. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML, lobte unter anderem den intensiven Wissensaustausch zwischen Industrie und Forschung und motivierte zur weiteren Zusammenarbeit: »Die Beiträge haben die zahlreichen Möglichkeiten und Innovationen in diesem Bereich verdeutlicht. Jetzt gilt es weiterzumachen und gemeinsam den Weg für die Mobilität der Zukunft – der Mobilität 4.0 – zu ebnen.«

Ein besonderer Fokus der Veranstaltung lag auf dem betrieblichen und kommunalen Mobilitätsmanagement. Sein Ziel ist eine effiziente, sichere und umweltverträgliche Abwicklung aller Mobilitätsbedürfnisse in Unternehmen und Kommunen. Intermodaler, alternativer und innovativer Verkehr spielt dabei eine wesentliche Rolle: Nach wie vor ist der Pkw das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel für Pendler- und Dienstfahrten. Daraus resultieren Staus im Berufsverkehr, Stress für die Pendler und Parkplatzsuchverkehr. Ein kluges Mobilitätsmanagement kann daher für Unternehmen, Mitarbeiter und Kommunen Abhilfe schaffen.

Eine Idee ist hierbei die Förderung des Radverkehrs. So stellten Referenten der Veranstaltung die Anschaffung eines Dienstfahrrads über die sogenannte 1%-Methode und die Vorreiterrolle fahrradfreundlicher Städte als mögliche Ansätze vor. Die dynamische Organisation von Mitfahrgelegenheiten für  Mitarbeiter eines Unternehmens macht eine spontane Mitfahrt bei Kollegen möglich und dient ebenfalls als Instrument im Mobilitätsmanagement. Zur besseren Auslastung des unternehmenseigenen Fuhrparks wurde ein System zum Corporate Carsharing vorgestellt; eine Buchungsplattform und eine eingebaute Hardware im Fahrzeug ermöglichen hierbei Planungssicherheit und einen einfachen Zugang.

Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer das Projekt »ImmerMobil« als intermodale Auskunfts- und Buchungsplattform für Unternehmen, die das Fraunhofer IML mithilfe von Praxispartnern derzeit im Landkreis Passau umsetzt. Besonders interessant für Kommunen und Landkreise ist derweil das Projekt »E-Wald«: In der Modellregion für Elektromobilität im Bayrischen Wald können registrierte Bürger auf eine Flotte aus 200 Elektroautos und 150 Ladesäulen zugreifen. Ein Reichweitenmodell, der flächendeckende Ausbau von Ladesäulen und die einfache Bedienung dienen dabei als Treiber für die Teilnahme am Carsharing.

Zudem boten Referenten Einblicke in drei Best-Practice-Beispiele für ein erfolgreich eingeführtes Mobilitätsmanagement: Neben der Stadt Dortmund stellten ein kommunales Wohnungsbauunternehmen aus München und eine Firma aus der Textilbranche Maßnahmen und Wirkungen aus der Praxis vor. Die Referenten waren sich einig, dass sich durch ein gezieltes Mobilitätsmanagement neben den hohen umweltrelevanten Einsparungen auch Kosteneinsparungen erzielen ließen.

 

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