Fraunhofer IML präsentiert intelligente Fabrik

Pressemitteilung /

Industrie 4.0 live erleben: Anhand eines Fahrzeug-Schwarms aus vier Miniatur-Shuttles veranschaulicht das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML gemeinsam mit seinen Projektpartnern auf der diesjährigen Hannover Messe vom 13. bis 17. April, wie sich Montage- und Logistikprozesse in der Fahrzeugproduktion vollkommen eigenständig steuern.

Die moderne Produktion ist geprägt durch die Zunahme immer stärker individualisierter Produkte, die in kleinen Stückzahlen bei größtmöglicher Effizienz hergestellt werden. Starre, unflexible und zentral gesteuerte Abläufe stehen der immer wichtiger werdenden »individuellen Produktion« im Wege. Darum entwickelt das Fraunhofer IML im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWi geförderten Projekts »SMART FACE« (Smart Micro Factory für Elektrofahrzeuge mit schlanker Produktionsplanung) gemeinsam mit seinen Partnern aus Forschung und Industrie eine dezentrale Produktionsplanung und -steuerung für die Kleinserienfertigung. Dezentrale, autonome Materialflusseinheiten, sogenannte Cyber-Physical Systems (CPS), ermöglichen die dafür nötigen wandlungsfähigen Strukturen. Mobile Roboter, autonome Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF), kommunizierende Fertigungsmaschinen und eine Cloud-Lösung sorgen für größtmögliche Flexibilität, schnelle Anpassungen und eine bessere Reaktionsfähigkeit auf unvorhergesehene Änderungen im Ablauf. Einen Zwischenstand des noch bis Oktober 2016 laufenden Projekts präsentieren die Projektpartner nun vom 13. bis 17. April auf der Hannover Messe in Form einer Miniatur-Ausgabe einer »intelligenten Fabrik«.

In dem dezentral gesteuerten Produktionssystem bahnen sich Baugruppen und Bauteile eigenständig ihren Weg von Maschine zu Maschine. Das setzt einen kontinuierlichen Datenaustausch der smarten Objekte und eine flexible Steuerung voraus. Möglich wird dieser Datenaustausch durch intelligente, vernetzte Sensoren, welche die Umgebung erfassen und miteinander sowie mit ihrem Umfeld kommunizieren. Genau diese autonome, interagierende Sensorik ist auch der Grundstein für den Demonstrator auf der Hannover Messe. Sie ermöglicht, dass sich Fahrzeuge und Bearbeitungsstationen selbst dezentral steuern.

Das Exponat zeigt einen Miniaturausschnitt einer wandlungsfähigen, sich selbst steuernden Kleinserienfertigung von konventionellen Fahrzeugen und Elektrofahrzeugen. Damit demonstriert es, wie sich die klassische starre Fließmontage durch dezentral und flexibel gesteuerte Transport- und Versorgungsfahrzeuge ersetzen lässt. Der Ausschnitt stellt ausgewählte Teilprozesse der Montage dar, die mit einer externen Materialbereitstellung über einen Supermarkt synchronisiert sind. Ein Display visualisiert dabei die aktuelle Produktionsprogrammplanung sowie den Belegungsstatus von Stationen und Fahrzeugen. Dadurch erhält der Besucher einen Einblick in den jeweils aktuellen Systemzustand - und somit in das gesamte Cyber-Physische System.

Besucher der Hannover Messe finden das Exponat am Messestand BMWi in Halle 2, Stand C28.

Über SMART FACE:


Im Projekt » Smart Micro Factory für Elektrofahrzeuge mit schlanker Produktionsplanung«
(SMART FACE) werden unterschiedliche grundsätzliche Herausforderungen in Pilotanwendungen der Automobilproduktion untersucht. Kernfragen dabei sind: In welchem Grad kann eine dezentrale Steuerung von einer zentralen Planung entkoppelt werden? Wie lassen sich die Informationsflüsse zum Materialfluss parallelisieren? Wie lassen sich (zeitlich und qualitativ) die Reaktionen auf unvorhergesehene Änderungen im Produktionsablauf verbessern? Wie ist die Intelligenz der Objekte und ihrer Sensoren definiert und welche Entscheidungsmuster müssen festgelegt werden? Dies alles sind Herausforderungen, deren Lösungen im konkreten Anwendungsfall erprobt werden und auch auf andere Branchen übertragen werden sollen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWi gefördert und ist Teil des Technologieprogramms AUTONOMIK für Industrie 4.0 der Bundesregierung. Konsortialpartner des Forschungsprojekts sind neben der Fraunhofer-Gesellschaft die LinogistiX GmbH (Konsortialführer), Continental Automotive GmbH, Continental Teves AG & Co. OHG, F/L/S Fuzzy Logik Systeme GmbH, Lanfer Automation GmbH & Co. KG, Technische Universität Dortmund, SICK AG sowie die VOLKSWAGEN AG.

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