CeMAT 2016: Fraunhofer IML stellt erstes biegsames Pick Device vor

Plug and Pick mit P-INK

Pressemitteilung /

Biegsam, drahtlos, energiesparend und dünn wie ein Stück Pappe – und gleichzeitig ein taugliches Pick-System für Industrie 4.0. Das neue »Pick-by-Ink« (P-INK) des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML signalisiert dem Kommissionierer alle wichtigen Informationen: ohne Verkabelung und ständigen Batteriewechsel. Damit ist das Elektronische Papier die erste wirklich flexible Alternative zu herkömmlichen kabelgebundenen Pick-Systemen.

Das Pick-by-Ink-System macht den Kommissionierer mit einem kontraststarken und reaktionsschnellen Display auf den nächsten Entnahmebehälter aufmerksam. Im Gegensatz zu bestehenden Pick-by-Light-Lösungen sind dabei keine zusätzlichen Blickfangleuchten erforderlich. Stattdessen informiert das Display selbst den Kommissionierer über den korrekten Entnahmeort. Zudem kommt es ganz ohne Verkabelung aus – und auch ein ständiger Batteriewechsel lässt sich durch einen Akku mit sechs Monaten Energiereserve vermeiden. Das ist dem eigens für das Fraunhofer IML produzierten E-Ink-Display zu verdanken, das keine Erhaltungsspannung benötigt, um seine Informationen anzuzeigen. Lediglich für den Wechsel der Anzeige benötigt es kurz Energie. Damit ist das zum Patent angemeldete Pick-Device ideal für Anwender, die für einen begrenzten Zeitraum zusätzliche Regale benötigen. Die Akkus ließen sich etwa im Sommer aufladen und würden dann im Winter das Weihnachtsgeschäft überstehen. Herkömmliche drahtlose Anzeigen hingegen benötigen zum Picken entweder zu viel Energie in Form von Licht oder sind nur schlecht sichtbar.

Obwohl das Elektronische Papier nicht leuchtet, ermöglicht »P-Ink« einen Signaleffekt, der vorhandene Lösungen in den Schatten stellt – das System kann ohne Probleme mit einer drahtgebundenen Lampe mithalten. Alles, was daher künftig für den Aufbau eines völlig neuen Kommissioniersystems nötig ist, sind eine Kiste und »P-Ink«. Außerdem lässt sich das Pick Device einfach in ein bestehendes Kommissioniersystem einbinden: Die Größe der Einsteckkarte entspricht der einer Kanban-Karte, weshalb Anwender sie einfach in den an den meisten Behältern in der Logistik ohnehin vorhandenen Einschub einstecken können. Damit ist »P-INK« das erste kabellose Kommissioniersystem, das sich in fast jedes bestehende Kommissioniersystem als Plug-and-Play-Lösung integrieren lässt.

Eine Quittierung oder Fehlmengeneingabe kann direkt am Behälter erfolgen. Informationen empfängt das System über einen Regalsender, der in der Nähe der Einsteckkarte steht. Er empfängt Nachrichten eines übergeordneten Steuerungssystems (z. B. eines Warehouse-Management-Systems mit Picking-Anweisungen) und sendet sie anschließend weiter an die Einsteckkarten. Dazu sendet er erst unidirektional ein Signal, um eine oder mehrere Einsteckkarten »aufzuwecken«. Im Anschluss baut er dann eine bidirektionale Funk-Verbindung auf, um weitere Informationen zu übertragen.

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